Seite:Goethe Götz von Berlichingen WA Bd 8 157.jpg

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Von seinem Schloß wird er mich mit Gewalt reißen, wird mich in ein Kloster sperren.

Franz. Hölle und Tod!

Adelheid. Wirst du mich retten?

Franz. Eh alles! alles!

Adelheid (die weinend ihn umhals’t). Franz, ach uns zu retten!

Franz. Er soll nieder, ich will ihm den Fuß auf den Nacken setzen.

Adelheid. Keine Wuth! Du sollst einen Brief an ihn haben, voll Demuth, daß ich gehorche. Und dieses Fläschchen gieß ihm unter das Getränk.

Franz. Gebt. Ihr sollt frei sein!

Adelheid. Frei! Wenn du nicht mehr zitternd auf deinen Zehen zu mir schleichen wirst – nicht mehr ich ängstlich zu dir sage: brich auf, Franz, der Morgen kommt.


Heilbronn,
vor’m Thurn.
Elisabeth. Lerse.

Lerse. Gott nehm das Elend von euch, gnädige Frau. Marie ist hier.

Elisabeth. Gott sei Dank! Lerse, wir sind in entsetzliches Elend versunken. Da ist’s nun wie mir alles ahnete! Gefangen, als Meuter, Missethäter in den tiefsten Thurn geworfen –

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Johann Wolfgang von Goethe: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand. Weimar: Hermann Böhlau, 1889, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Goethe_G%C3%B6tz_von_Berlichingen_WA_Bd_8_157.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)