Seite:Hamburgische Kirchengeschichte (Adam von Bremen) 003.png

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Dem glückseligsten Vater und vom Himmel erwählten hammaburgischen Erzbischofe Liemar widmet Adam, der geringste Canonicus der heiligen Kirche von Bremen, diese kleine Gabe unbeschränkter Ergebenheit.


Als ich vordem[1] von Euerem Vorgänger, evangelischer Hirte, der Zahl der Euerer Heerde Angehörenden zugesellt wurde, war ich der Neuling und Fremdling emsig bemühet, nicht als ein die Wohlthat eines so großen Geschenkes mit Undankbarkeit lohnender zu erscheinen. Sobald ich daher mit Augen sah und mit Ohren vernahm, wie Eurer Kirche das Vorrecht alter Ehre nur allzu sehr geschmälert war und wie sie deshalb der Hände vieler Mitbauenden bedurfte, sann ich lange darüber nach, durch welch ein Denkmal eigener Arbeit ich der Mutterkirche bei der Erschöpfung ihrer Kräfte Hülfe bringen könnte. Und siehe! da kam ich, während ich hin und wieder Manches las und hörte, aus sehr viele Thaten Deiner Vorgänger, welche sowohl wegen ihrer eigenen Größe, als wegen des Bedürfnisses dieser Kirche des Erzählens werth zu sein schienen. Weil nämlich das Gedächtniß dieser Thaten erloschen und die Geschichte der hiesigen Erzbischöfe noch nicht geschrieben ist, so möchte vielleicht einer

sagen, sie hätten entweder ihrer Zeit nichts Denkwürdiges gethan,
  1. Nämlich im Jahre 1068.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_003.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)