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hätte unterscheiden können. Nun der neue Gewinn: will der Schmeichler in Zukunft den mit Altären geehrten König preisen, so muß er auch der Landesgötter gedenken; beide sind unzertrennlich verbunden, und die, von welchen der Glanz auszugehen scheint, erhalten ihn vom neuen Altargenossen.

     Allein die Priester irrten; sie gaben ein ihnen selbst gefährliches Beispiel, mit vermeinter Lift und aus Armuth, weil sie dem Vergötterten neue Tempel nicht erbauen konnten. Schon Epiphanes Sohn, Philometor, erlaubte dem Juden Onias, einen verfallenen Tempel in Bubastis herzustellen und ihn zur Verehrung seines Gottes zu bestimmen[1]; Philometor selbst weihte einen Tempel zu Appollinopolis den griechischen Göttern[2], einen andern zu Ombos dem Apollo u. s. f.[3], und die Römer verfuhren später eben so.

     100. Διδους αυτῳ οπλον νικητικον.) Da die ägyptischen Denkmäler häufig siegreiche Helden darstellen, so ist es nicht schwer, irgend eine Waffe anzugeben, welche dem Könige überreicht werden füllte; mehr aber ist bei dem Mangel an einer genauem, Bestimmung in der Inschrift nicht möglich. Es eignete sich ein Schwerdt zur Siegeswaffe, oder eine Streitaxt, welche man wiederholt in der Hand triumphirender ägyptischer Krieger findet[4], oder ein Bogen, auch wohl mit einem Köcher[5]. Eben,

  1. 59) Joseph. A. J. 13, 3. (6.) S. J. Scalig. Animadv. in Euseb. Chron. p. 132. B.
  2. 60) Joll. u. Devill. a. a. O.
  3. 61) S. Champoll. Annal. d. Lagid. T. 2. p. 160.
  4. 62) Z. B. unter den Reliefs des Pallastes zu Medyunt-abou, einem Dorfe auf den Ruinen von Theben. Jollois und Devill. in Descript. de l’Eg. T. z. p. 92. Hirt Bildung d. ägypt. Gotth. S. 32. Taf. 6. F. 46.
  5. 63) Joll. u. Devill. a. a. O. p. 85.
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Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_212.png&oldid=- (Version vom 23.10.2019)