Seite:Historisch-antiquarische Untersuchungen 275.png

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dieß wird die Linie dadurch bis über den Rand verlängert, wie nach Heyne Å. selbst bemerkt.

 Um so weniger ist Weston’s τεταρτων zulässig. Er verrückt den Gesichtspunct durch die Erklärung, das Bild des Epiphanes solle in den Tempeln seiner nächsten drei Vorgänger und in dem seinigen aufgestellt werden, in einem vierten, welchen man ihm als einem Vergötterten erbauete. Solche, den Königen von den Priestern des Landes eigends erbauete Tempel gab es nicht; nirgends ist im Beschlusse in Beziehung auf Epiphanes die Rede davon; und warum hätte man Soter ausgeschlossen, und nicht auch πεμπτων hinzugefügt? L. 38. wird bestimmt gesagt, man solle das Bild εν εκαστῳ ιερῳ aufstellen, und nur dieses kann auch in Betreff unsers Denkmals die Absicht gewesen sein, da es offenbar die Absicht war, dessen Inhalt so viel als möglich zu verbreiten.

 Endlich steht Porson’s Vorschlage die Bemerkung entgegen, daß die Aegyptier keine dii majorum et minorum gentium hatten, keine dem Range nach so genau geschiedene Classen von Göttern, daß jeder bei jenen Worten sofort hätte wissen können, in welchen Tempeln man den Stein errichten sollte oder nicht.



Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_275.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)