Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 099.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Perinskjöld in seinem für Hickes gemachten Catalog S. 315 führt die Saga af Artus fagra an und beschreibt ihren Inhalt folgendermaßen, hist. de tribus fratribus Carolo, Vilhialmo atque Arturo, cogn. fagra, regis Angliae filiis, qui ad inquirendum Phönicem, ut ea curaretur morbus immedicabilis patris illorum, in ultimas usque Indiae oras missi sunt. Vielleicht ist auch in einem angelsächsischen Codex, welchen Wanley p. 281 angibt, liber VI. septem constans capitulis, decriptionem tractat felicissimae cujusdam regionis orientalis et de Phönice quae ibi invenitur, etwas davon berührt. Eine spätere dänische Bearbeitung in sechszeiligen Strophen ist zum Volksbuch geworden, aber ohne poetischen Werth. Nyerup handelt davon (Morskabsläsning S. 226–230). Von dem daselbst angeführten Titel ist eine vor uns liegende Ausgabe etwas abweichend, und der Übersetzung aus dem Holländischen, die wohl nur ein Vorgeben ist, wird nicht gedacht, En meget märkvärdig Historie om Kong Edvard af Engelland, der faldt i en svär Sygdom, men helbrededes ved en viis Qvindes Raad, og det ene ved hans yngste Söns Prins Atti (Arti) Oemhed og Mod, der havde sin Fader saa kjer, at han foretog en Reise til Dronningen af Arabien, tilvendte sig ved List hendes Klenodier, bortförde Dronningens dyrebare Fugl Phönix, og sik til Slutning … Dronningen selv tilägte. Die Söhne heißen auch hier Carl, Wilhelm und Artus, vom hilfreichen Fuchs kommt nichts vor, und fast in allem ist die deutsche Volkserzählung weit vorzüglicher. Ein dänisches Märchen nach mündlicher Überlieferung bei Etlar S. 1.

Übrigens haben wir den Eingang auch folgender Gestalt als ein eigenes Märchen vom Dummling gehört. Vor eines Königs Schloß stand ein mächtiger Birnbaum der jedes Jahr die schönsten Früchte trug, aber sie wurden, sobald sie gereift waren, in einer Nacht alle geholt, und kein Mensch wußte wer es gethan hatte. Der König hatte drei Söhne, und der jüngste hieß der Dummling. Der älteste sollte ein Jahr lang den Baum bewachen, er that es mit Fleiß, und die Früchte hingen voll in den Ästen, aber in der letzten Nacht, als sie den andern Tag sollten gebrochen werden, überfiel ihn ein Schlaf und als er erwachte, waren sie vom ersten bis zum letzten fort und nur die Blätter noch übrig. Der zweite Sohn wachte nun ein Jahr, aber es gieng ihm nicht besser als dem ersten, in der letzten Nacht waren die Birnen weg. Endlich kam an den Dummling die Reihe,

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_099.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)