Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 125.jpg

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74.
Der Fuchs und die Frau Gevatterin.

Aus Deutschböhmen. Wendisch bei Haupt und Schmaler Nr. 6. In lebendiger Ausführlichkeit wird es von den siebenbürgischen Sachsen erzählt, bei Haltrich Nr. 10, der es den Mittelpunkt aller Sagen vom Fuchs und Wolf nennt.


75.
Der Fuchs und die Katze.

Aus Schweig im Trierischen. Dieselbe Sage in einem altdeutschen Gedicht (Reinhart Fuchs 363), bei Nicolaus von Straßburg (deutsche Mystiker von Franz Pfeiffer S. 293), auch bei Hans Sachs (2. 4, 177 Kempten). Eine latein. Erzählung aus einer Papierhandschrift des 15ten Jahrh. theilt W. Wackernagel mit in Hoffmanns Monatsschrift von und für Schlesien 1829 S. 471. 472. Von einem mit Weisheit angefüllten Sack ist unten (Nr. 175) die Rede, auch in einem Negermärchen bei Kölle (Nr. 9) von einem Sack, in welchem Vernunft steckt.


76.
Die Nelke.

Aus Zwehrn. Eine andere Erzählung, ebenfalls aus Hessen, leitet auf eine verschiedene Weise das Märchen ein. Der König will den zu Gevatter bitten, der ihm zuerst begegnet. Es ist ein armer Mann, der sich anfangs weigert mitzugehen, doch folgt er endlich und verleiht dem Kind daß, so wie es achtzehn Jahr alt werde, alle seine Wünsche eintreffen sollen; worauf er verschwindet. Ein Zwerg hat sich während der Taufe unter den Tisch versteckt und alles mit angehört. Er raubt nun das Kind, klagt die Königin an, welche der König einmauern läßt, und geht mit ihm fort zu einem reichen Kaufmann, dessen Tochter er heirathet. Als der Königssohn achtzehn Jahr alt ist und der Zwerg sich fürchtet, will er seine Frau bewegen ihn umzubringen. Das übrige stimmt nun mit unserem

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_125.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)