Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 161.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Hieran schließt sich ein Lied vom starken Hans von Wezel in der Zeitschrift Prometheus von Seckendorf und Stoll 1, S. 79. Er begibt sich zu einem Schmied in die Lehre und schlägt auf den Ambos einen Probeschlag, daß dieser in den Boden fährt. Dann reißt er Eichen mit den Wurzeln aus, wirft Wagen und Gespann übers Thor in den Hof. Endlich begegnet er dem Teufel, der gerade sich damit die Zeit vertreibt Steine in die Luft zu werfen; er sagt er werfe sie den Engeln nach, um sie zu vertreiben. Hans will mit ihm in die Wette werfen, und der Teufel geht darauf ein. Es wird ausgemacht daß wenn der Teufel verliere, er sich von dem Orte entfernen müsse und ein Kreuz daselbst errichtet werde. Der böse Feind wirft ein Felsenstück, wie eine Kirche groß, erst am Abend kommt es wieder, so hoch hat er es geworfen. Hans faßt einen dreimal größern Stein und wirft in Gottes Namen. Sie warten drei Tage, der Stein kommt nicht wieder herab. Da sucht der Teufel danach und findet ihn endlich oben auf dem Mond, wo er liegen geblieben ist. Auch in Schlesien erzählt man von dem starken Hans (neues Jahrbuch der Berliner Gesellschaft 1, 288. 290). In Holstein von dem Hans mit der eisernen Stange (Müllenhoff S. 437). Im Harz Johannes der Bär oder Martisbär (Pröhle Märchen für die Jugend Nr. 29). Bei Kuhn und Schwarz Nr. 18.

Eine Erzählung aus Zwehrn hat andere Abenteuer in der Mühle. Wie er hinein kommt, lauft eine Katze auf ihn zu und fragt „was willst du hier?“ „Malen will ich.“ Da kommt noch eine und sagt „wir wollen uns an ihn machen“, eine dritte ruft „ja das wollen wir“. Aber der junge Riese packt sie und schmeißt sie todt. Darauf geht er in eine andere Mühle, da kommen Gespenster auf ihn und rufen „wir wollen den Trichter abnehmen und ihn schleifen“. Aber er faßt sie selbst und schleift sie auf den großen Mühlsteinen. Endlich geht er in eine dritte Mühle, da springen wieder zwölf gräuliche große Katzen auf ihn zu und umringen ihn, dann machen sie ein großes Feuer an, setzen Wasser auf und sprechen „in dem Kessel sollst du nun sieden.“ „Meintwegen“, sagt er, „aber macht euch vorher einmal lustig, balgt und beißt euch“. Da fangen sie an sich zu balgen und beißen, er aber merkt auf, und wie das Wasser siedet, hebt er den ganzen Kessel ab, schüttet ihn über sie aus und brüht sie alle todt. Endlich aus einer magdeburger Erzählung ist anzumerken, daß der Furchtlose, wie der große Christoph,

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_161.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)