Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 195.jpg

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113.
De beiden Künigeskinner.

Aus dem Paderbörnischen. Sehr eigenthümlich, gut und vollständig aufgefaßt. Verwandt mit dem Löweneckerchen (Nr. 88) wegen des Überbietens der falschen Braut, wegen der Verfolgung mit dem Fundevogel (Nr. 51) und dem Liebsten Roland (Nr. 56), auch wegen des Vergessens mit letzterm. Zu vergleichen ist der Orangenbaum und die Birne bei der Aulnoy (Nr. 8). Über die Aufgaben vergl. altd. Wälder 1. Heft 4. Merkwürdig ist der Ausdruck „Arweggers herut“, denn in den eddischen Zwergnamen (Dvergaheiti) kommt auch Aurvagur vor, wenn gleich eine Variante und die Völuspâ „Aurvangur“ lautet. Der frühwachende ist arvakur, ein Stier- und Pferdenamen (Sigurdrifa Str. 17). Vielleicht gibt aber das angelsächsische die beste Auskunft, wonach Arwegger so viel als Ohrwürmchen wäre, eine scherzhafte Benennung der Zwerge, wegen ihrer kleinen krabbelichten Gestalt. Dort nämlich heißt earwigga vermis auricularis, engl. earwig. Im Ungarischen ist das Märchen von der gläsernen Hacke sichtbar verwandt (s. unten).


114.
Das kluge Schneiderlein.

Aus der Schwalmgegend in Hessen. Ganz im Geist des tapfern Schneiders (Nr. 20); das Rathen des Gold- und Silberhaars kommt auch sonst vor. Eine abweichende Erzählung die manches Eigenthümliche hat, in Pröhles Märchen für die Jugend (Nr. 28). In der Bukowina der Zigeuner und der Bär; s. Wolfs Zeitschrift für deutsche Mythologie 1, 360.


115.
Die klare Sonne bringts an den Tag.

Aus Zwehrn. Eine andere Erzählung aus Schwaben bei Meier Nr. 13 und bei Pröhle Märchen für die Jugend Nr. 43. Ein

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_195.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)