Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 205.jpg

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sich auf eine wirkliche Person gründen, um die sich viele ältere Sagen gesammelt haben, aber sein Name ist mythisch, und weil er den Wünschmantel besitzt, heißt er der Begabte, das Glückskind, Wünschkind faustus wie fortunatus. Das gedruckte Buch wurde zuerst im 15. Jahrh. vermuthlich aus Volkssagen spanisch niedergeschrieben, wie schon die Eigennamen darin Andolosia, Ampedo, beweisen. Verwandt ist in der Erfurter Sammlung das Vögelchen mit dem Goldei. Vergl. Fortunatus und seine Söhne von Thomas Decker. Aus dem Englischen mit einem Anhang über das Märchen dieses Kreises von Fr. Wilh. Val. Schmidt. Berlin 1819. Es soll auch ein altfranzösisches Fabliau davon geben.


123.
Die Alte im Wald.

Aus dem Paderbörnischen. Das Ganze hat Ähnlichkeit mit Joringel und Jorinde (Nr. 69). Die Alte ist die Hexe im Märchen von Grethel und Hänsel (Nr. 16), eine Circe welche die Menschen einfängt und in Thiere verwandelt. Die Idee von einem sich belebenden Baum auch in einem Liede des Dürner (M. S. 2, 209a),

Mir getroumte ein troum,
des ist nicht lanc:
kunden gesten disiu mære diu sag ich,
Wie ein rôseboum
hôch unde kranc
mit zwein blüenden esten umbe vienge mich.
Dar under vant ich viôl und der rôsen smac.
daz erschein ich mir,
sò sie nù mac,
daz ir umbevanc mich bindet halben tac,
gestate ichs ir.

Empfohlene Zitierweise:
Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_205.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)