Seite:Kinder und Hausmärchen (Grimm) 1856 III 221.jpg

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Noch anderwärts Beziehungen darauf,

mîn houpt wart mir gezwagen
mit hagenbuochner lougen.

 Liedersaal 3. 553, 80.

drî knütele eichen
ze guoter mâze wol gewegen,
die wâren dô der beste segen.

 Hagen und Büsching Grundriß. S. 345.

Auch bei Chaucer (the poetical works Bd. 4.) the Coke’s tale of Gamelyn V. 996

Gamelyn sprenith holi watir
all with on okin spire.

Die Wachteln bedeuten Lügen, wie man noch heute hört „er lügt in seinen Sack“; s. Haupts Zeitschrift 4, 578. Zu vergleichen ist noch das Märchen vom Schlauraffenland und das Dietmarsische Lügenmärchen (Nr. 158 und Nr. 159).


139.
Dat Mäken von Brakel.

Aus dem Paderbörnischen. St. Anna nämlich ist die Schutzpatronin von Brakel und ihre Capelle liegt nicht weit von der Stadt. Mudder ist aus dem Hochdeutschen herübergekommen, Möhme aber der gemeine Ausdruck. Man hat dort noch einen andern Spottvers,

„O hilge sünte Anne,
help mie doch bald tom Manne!
O hilge sünte Viet,
et is ietz die hogeste Tied!“

St. Vitus ist der Schutzpatron des nahliegenden Corvei. Im Hanöverschen wird erzählt daß, als das Mädchen Gott um ein Zeichen bittet, ein Hirt der das ganze Gebet hinter einer Hecke mit angehört, einen alten Schuh herüberwirft; wofür es Gott freudiglich dankt. Eine ähnliche Geschichte wird von einem Küster in einem nordholländischen Dorfe Wormer in den Oudheden van Zaanland,

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Brüder Grimm: Kinder- und Haus-Märchen Band 3 (1856). Dieterich, Göttingen 1856, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Kinder_und_Hausm%C3%A4rchen_(Grimm)_1856_III_221.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)