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Wie’s in dem Himmel aussieht und der Hölle?
Da seid Ihr grade an der rechten Quelle.

Im Himmel geht’s noch den gewohnten Gang –
Mir wird mitunter schon die Zeit zu lang.
Der Alte will noch immer triumphieren,
Und auch, wie ehedem, das Szepter führen;
Ich kann ihn immer noch nicht überzeugen,
Daß meine Aktien bei den Menschen steigen.
Doch gibt er zu, daß ich in letzter Zeit
An Macht gewonnen habe weit und breit.
Drum sieht er mich auch nicht mehr spöttisch an …
Er hat gemerkt, am Teufel ist was dran,
Daß er im Menschenvolk sich arg geirrt,
Gesteht er selber ein – so schwer ’s ihm wird.
Und gab mir zu von diesen Menschenhorden,
Sie wären allgemach zu klug geworden.
Er scheute nicht, es unverschämt zu nennen,
Daß manche ihn persönlich wollen kennen …
Und andere sich nicht mal mehr bequemen,
Den Hut respektvoll vor ihm abzunehmen.
Sie möchten ihm so dreist die Hände reichen,
Als wär’ er völlig einer ihresgleichen.
Ein jeder Schuft, der Sünde auf sich lade,
Streck’ nur die Arme aus und fände Gnade.
Wenn einer bete, fänd’ er stets Gehör –
Der Herr war gut … das paßt ihm nun nicht mehr.
Kurzum, er ist gewillt, sich aufzuraffen,
Und andre Menschenkinder zu erschaffen.
Mir ist es recht – ich bin ihm immer über …
Doch seid so gut und redet noch nicht drüber. – –

Was soll ich von der Hölle nun Euch sagen?
Da geht es bunt zu – kaum noch zu ertragen.
’s ist alles überfüllt – ein wahres Grauen!
Kein Platz mehr da – wir müssen nächstens bauen,
Da seht Ihr alle Stände im Gedränge,
Und täglich mehr – der Raum ist viel zu enge.
Ich sorge für Logis vor allen Dingen –
Man muß doch seine Freunde unterbringen.