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des Vaters, Gottes des Sohnes und Gottes des Heiligen Geistes. Amen.

Ist einer Kuh die Milch genommen, so wird folgendes Mittel empfohlen:

I. Kreuz Jesu Christi Milch goß.
I. Kreuz Jesu Christi Wasser goß.
I. Kreuz Jesu Christi haben goß.

Diese Worte müssen auf drei Zettel geschrieben sein, darnach nimm Milch von der kranken Kuh und diese drei Zettel, schabe etwas von einer Hirnschale eines armen Sünders; thue alles in einen Hafen, vermache es wohl, so muß die Hexe crepieren, man kann auch die drei Zettel in das Maul nehmen, vor die Dachtraufe hinausgehen und dreimal sprechen, darnach dem Vieh eingeben, so wirst du nicht allein alle Hexen sehen, sondern es wird auch dem Vieh geholfen werden.[1]

In Pennsylvanien zeichnen die Deutschen zur Fernhaltung der Hexen einen Frosch auf die Türschwelle oder nageln ein Hufeisen oder einen Besen über die Türe.

In Brabant setzen die Bauern jede Nacht ihre Schuhe oder Holzpantoffeln vor das Bett, und zwar so, daß die Hacken gegen dasselbe gerichtet sind; dies soll vor Hexen schützen. Um diese zu verhindern, beim Verlassen ihrer nächtlichen Versammlung bei ihnen einzukehren, wird jede Ritze und Öffnung am Hause sorgfältig verstopft.

Die am Fuße des Aetna lebenden Leute glauben, daß man, wenn man sich vor dem Johannestage unter einen Baum lege, behext oder krank werde. Tut man es doch, so muß man vorher dem Baum zu Ader lassen, d. h. einen Zweig abbrechen. In der Umgegend von Ragusa muß ein alter Mann über das Johannisfeuer springen und alle in der betreffenden Nacht umherschwärmenden Hexen verwünschen.

Derjenige, der auf Rügen einen Nagel findet, der aus einem Sarge gefallen ist, diesen an einem Stocke befestigt und dann eine Hexe damit blutig schlägt, bleibt vor jeder Zauberei verschont.

Da die Neuengländer gerade solche orthodoxe Christen


  1. S. 493 und 496, Band 3, J. Scheible. „Das Kloster“.