Seite:Knortz - Hexen, Teufel und Blocksbergspuk in Geschichte, Sage und Literatur.pdf/43

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will, muß einem wundertätigen Heiligen, einem „Milago“ nämlich, ein Silberstück opfern, das die Form eines behexten Viehgliedes oder eines Baumzweiges hat. Dieser Gebrauch soll nach C. G. Leland auch in Italien bekannt sein.

Am Rio Grande soll es auch gente de chusma (Elfen) geben, die ihre Seelen dem Teufel verkauft haben und auf ihren Wanderungen niemals ein Haus betreten, in dem sich Senf befindet.[1] Dort zaubern die Hexen ihren Feinden Würmer (gusanos) in den Leib, die grüne Köpfe haben, sonst aber weiß sind. Wer sich am Rio Grande gegen Hexen schützen will, kniet abends, ehe er sich schlafen legt, nieder und spricht mit leiser Stimme folgendes Gebet:

Cuatro esquinas tiene mi casa.
(Mein Haus hat vier Ecken)
Cuatro angeles que la adora.
(Vier Engel bete ich an)
Lucas, Marcos, Juan y Mateo.
Ni brujas, ni hechiceras,
Ni hombre malhechor.
(Weder Hexen noch Zaubrer,
noch Übeltäter sollen mir ein
Leid zufügen,)
En el nombre del Padre,
J del hijo, y del Espiritu Santo.“
(Im Namen des Vaters, des
Sohnes und des heiligen Geistes.)



  1. Auch in Italien legen die Leute zur Fernhaltung der Hexen Senfsamen auf die Türschwelle.