Seite:Knortz - Hexen, Teufel und Blocksbergspuk in Geschichte, Sage und Literatur.pdf/79

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Und sprach: „Herr, hab’ den Sack erstritten
Und sehr viel Unglück drum erlitten;
Drum ich den Sack nicht gern verlier!“
Der Pfarrer sprach: „Es ziemet mir
Der Sack, und ist auch klares Recht
Dem ganzen geistlichen Geschlecht,
Daß wir drin sammeln alles Geld
Und alle Güter dieser Welt,
Auf daß er doch nicht werde voll,
Drum ziemet uns der Sack gar wohl.“
Der Bauer sprach: „So nehmt ihn hin!
Wie lang’ wollt ihr behalten ihn?“

Ich denk’, es werd’ in kurzer Zeit
Ihn wieder nehmen die Obrigkeit,
Auf daß ihr Schatz sich mehr’ und wachs’
Zu gemeinem Nutzen, spricht Hans Sachs.
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F. W. Riemers, des Goethomanen, Prophezeiung: „Einst wird kommen der Tag, wo in Deutschlands weitesten Gauen „Jeder Bauer den „Faust“ fromm wie die Bibel verehrt,“ ist bis jetzt noch nicht in Erfüllung gegangen und die Goethe’sche Dichtung Kaviar für die Masse geblieben. Das Volksbuch von Doktor Faust und seinem kläglichen Ende findet immer noch seinen Weg in die entfernteste Hütte, außerdem sorgen noch immer Stadt- und Landschulmeister auf obrigkeitlichen Befehl dafür, daß der Glaube an den Teufel, der da wie ein brüllender Löwe einhergeht und jeden zu verschlingen droht, nicht ins Wanken gerät, hängt doch die ewige Seligkeit eines jeden guten Christen davon ab. Die Unitarier haben ihn allerdings aus ihren Kirchen verbannt, aber die Sünde dadurch doch nicht abgeschafft.