Seite:Kurze Topographie und Geschichte der Kreis-Stadt Rothenburg.djvu/56

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verbaut. Man hatte sie, als die Volkszahl wuchs, zu verschiedenen Zeiten vergrößert. Am 6. October 1578 brannte sie aus. Ganz zerstört wurde sie am 21. Juli 1798 bei dem großen Brande. Seit dieser Zeit mußte die kleine 1778 erbaute Begräbnißkirche, welche man durch einen Bretterverschlag vergrößert hatte, zu den gottesdienstlichen Versammlungen dienen, bis die jetzige schöne, freundliche Kirche, durch freiwillige Gaben und große Opfer der Kirchgemeinde erbaut, am 15. April 1805 eingeweiht wurde. Der Grundstein dazu ist am 8. Juni 1799 gelegt. Zur Einweihungsfeier hatten sich von nah und fern an 5000 Menschen eingefunden. Die Beschreibung derselben vom Pastor Busch findet sich in der Neuen Lausitzischen Monatsschrift von 1806 II. S. 160–168. Diese neue Kirche ist 72 Ellen lang, und 34 Ellen breit, massiv, aber nicht gewölbt, hell und freundlich, einfach und würdig im Innern. Sie war anfänglich ohne Orgel. Doch auch diese, ein schönes Werk des Orgelbauers Müller in Gersdorf bei Zittau, wurde 1817 durch milde Beiträge erbaut und kostete 900 Thlr. Das schöne Altarbild, Christus und die beiden Jünger in Emmaus vorstellend, hat der Historienmaler Zimmermann, jetzt in Düsseldorf (aus Lodenau gebürtig) der Kirche im Jahre 1822 geschenkt. Die 3 gläsernen Kronleuchter schenkte 1828 der Collator, Oberamtmann Körber. – Die heiligen Geräthe wurden beim großen Brande gerettet. Sie sind silbern und vergoldet, und bestehen in 4 Kelchen nebst Hostientellern, einer Hostienbüchse und einer Weinkanne von ausgezeichneter Arbeit. Auch ein silbernes Crucifix mit großen farbigen Steinen besetzt, findet bei der Communion seinen Platz auf dem Altare. – Angebaut