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221 Gleitschutz – Goldpunkt 222

Gleitschutz an Fahrzeugen, verhindert Gleiten auf schlüpfrigem Boden: Räder tragen Vertiefungen, Stollen, Nieten u. dgl.

Gleiwitz, Mittelpunkt des oberschlesischen Hüttengebiets, 82 000 E.

Gletscher (Ferner, Kees), durch Druck, Auftauen u. Wiedergefrieren (Regelation) des Firnschnees entstandene Eisströme, die sich im Hochgeb. u. in Polarländern langsam talabwärts, oft bis ins Meer (Grönland), beweg. Am Grund schlotförmiger Erweiterungen v. Spalten, in die Schmelzwasser von der G.oberfläche hineinstürzt: G.mühlen (G.töpfe); zahlr. G.töpfe nebeneinander bilden G.garten. G.tische, Gesteinsblöcke auf der G.oberfläche, mit Eisfuß. Durch schürfende Tätigkeit des G. (G.-schurf, G.erosion) wird G.bett geglättet u. geschrammt (G.schliffe, G.schrammen). Querprofil von G.tälern: U-förmig; [[Abb. Sp. 220).

Glieder, künstliche, = Prothesen.

Gliederfüßer (Arthropoda), umfangreichster Stamm des Tierreichs: wirbellose Tiere mit geglied. Gliedmaßen; mit Chitinschicht gepanzert, Körper aus einzelnen harten Rinden od. Röhren, die dch. weiche Häute verbunden sind.

Glimmentladung, schwaches Leuchten an Spitzen elektr. Leiter.

Glimmer, Mineralien (Silikate) mit ausgezeichneter Spaltbarkeit zu biegsamen Blättchen: Kali-G.; in d. Elektrotechn. (als Isolator), zu Schutzscheiben, Schutzbrillen.

Glimmlampe (Glimm-, Geißlersche Röhre), Glasröhre mit Edelgasfüllung u. eingeschmolz. Elektroden; elektr. Beleuchtungskörper für Reklame, Not- u. Nebelbeleuchtung, auch Lichtquelle für Fernsehzwecke u. Bildtelegraphie.

glissando, Musik: („gleitender“) Vortrag v. Passagen.

Glittertind, höchster Berg in Norwegen (Jotunheim), 2481 m.

Globetrotter, Weltenbummler.

Globus („Kugel“), Nachbildung der Erdkugel (Erd-G.) od. des scheinbaren Himmelsgewölbes mit Lage der Gestirne (Himmels-G.).

Glocken: Glockenform fertig zum Guß in der Dammgrube.

Glocken, hohle metallne Körper in Gestalt stumpfer, unten auswärts gebog. Kegel, aufgehängt am G.balken, der mit 2 Zapfen schwingbar im G.stuhl gelagert ist. G.guß: über ziegelgemauertem Kern K (Abb.) wird nach Trocknen das G.modell angefertigt, auf das man aus Wachs alle Verzierungen anbringt. Diese Lehm-G. ergibt abgeformt Mantel M. Nach Trocknung hebt man Mantel ab, zerschlägt Lehm-G. u. setzt Kern u. Mantel wieder zusammen. Die ganze Form wird in Grube mit Formsand umstampft u. mit G.speise (G.-bronze) gefüllt.

Glockenblumen (Campanula), meist Stauden, Blüten, meist bläul., glockenförmig, häufige Wiesenblumen.

Glockenheide = Erica.

Glockenmühlen (Kegelmühlen), Zerkleinerungsvorr. nach Art der Kaffeemühlen.

Glockenspiel, auf Uhrtürmen von Kirchen u. Rathäusern Zusammenstellung verschieden abgestimmter Glocken, die mech. Musikwerk zum Tönen bringt.

Glogau, nordschles. St., 26 000 E; bis 1919 Festung.

Glommen, größter norw. Fl., 600 km.

Gloria („Ehre“),

1) Lobgesang der kath. Messe;
2) Stoff aus Seide u. Kammgarn, zu Schirmen, Staubmänteln.

Glorie (G.nschein), Heiligenschein.

Glorifizieren, verherrlichen.

Glosse, Erklärung eines Wortes oder eines Satzes; glossieren, mit G.n versehen. Glossar, Samml. von Erklärungen dunkler Wörter, Wörterverz.

Gloucester, südwestengl. St., 53 000 E.

Gloxinie (Sinningia speciosa), Knollengewächs aus S-Amerika, große, trompetenähnl., farbenprächt. Blüten.

Christoph Willibald v. Gluck.

Gluck, Christoph Willib., Ritter v., 1714–87, Komponist, „Orpheus“, „Alceste“, „Iphigenie in Aulis“.

Glücksspiele (Hasardspiele), Spiele m. Karten, Würfeln usw., deren Ausgang vom Zufall abhängt. Öffentl. G. ohne behördl. Erlaubnis strafbar.

Glühsteine, glühend gemachte Steine, zum Erhitzen v. Speisen, Wasser usw.

Glyptik, Steinschneidekunst.

Glyptothek, Skulpturensammlung.

Glyzerin, ein Alkohol, Nebenprodukt bei der Seifenherstellung, auch dch. alkohol. Gärung; süß, in Technik u. Heilkunde viel verwendet.

GlyzinieWistarie.

G. m. b. H. = Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Gmünd, mittelwürtt. St., 20 000 E.

Gmunden, Bad, Salzkammergut, 7780 E.

Gnadenfrei, Herrnhuterkolonie b. Reichenbach (Niederschles.), 1021 E.

Gneis, kristallin. Schiefer, dch. Metamorphose aus Granit od. Sedimentgestein entstanden.

Gneisenau, Aug., Graf Neidhardt v., 1760–1831, 1813–15 Blüchers Gen.stabschef.

Gnesen, seit 1919 poln. St., Posen, 25 700 E; seit 1000 Erzbischofssitz.

Gnome, Sinnspruch.

Gnosis, (Gottes-) Erkenntn. Gnostiker, christl. Theosophen, 2./3. Jh.

Gnu, Horntiere, pferdeähnl., Spalthufe, Stierkopf u. -hals, S- u. O-Afrika.

Go, chin. Brettspiel.

Goa, port. Besitzung, W-Küste Vorderindiens, 516 000 E; Hptst. Pandschim.

Goal, Tor od. Mal bei Rasenspielen.

Gobelin, nach dem Pariser Färber Gilles G. (15. Jh.) benannter Wand- (Bild-) Teppich. ↑ Taf. Sp. 345.

Goeben, Aug. v., 1816–80, 1871 Heerführer.

Gobi, teils Kieswüste, teils Grassteppe i. östl. Innerasien.

Gobineau, Jos. Arth., Graf v., frz. Diplomat, Orientalist u. Dichter, 1816–82; Rassentheoretiker.

Goch, pr. St. an holl. Grenze, 12 000 E.

Godavari, ind. Fl., 1345 km, zum Ind. Ozean.

Goedeke, Karl, Lit.-Hist, 1814–87; „Grundriß z. Gesch. d. dt. Dichtung“.

Godesberg, Bad am Siebengeb., 20 000 E.

Godetia, Nachtkerzengewächse, rot od. weiß, aus Amerika.

God save the King, engl. Nationalhymne.

Godthaab, Hafenort an W-Küste Grönlands, 400 E.

Godwin, William, engl. Moralphilosoph, Anarchist, 1756–1836.

Godwin Austen, höchster Gipfel (8611 m) des Karakorumgebirges.

Goes, Hugo van der, holl. Maler, um 1420–82.

V. van Gogh : Zypresse mit Mond u. kreisenden Sternen (Zeichnung).

Gogh, Vincent van, holl.-frz. Maler, 1853–90, Impressionist, bahnbrechend für d. spätern Expressionismus.

Gogol, Nik., russ.-ukrain. Schriftst., 1809–52; Rom.: „Taras Bulba“, „Die toten Seelen“; Lustsp. „Der Revisor“.

Goi (Mz. Gojim), b. d. Juden geringschätz. Bez. f. Nichtjude.

Göktscha, Süßwassersee i. Transkaukasien, 1370 qkm.

Gold, Edelmetall (↑ Elemente), gelb, spez. Gew. 19,3, schmilzt bei 1063°, löslich in Königswasser; zu Münzen, Schmuck, Blattgold (blaugrün durchscheinend), Zahntechnik. G.chlorid (Chlor-G.) zur Porzellanfärberei, in der Photographie, mit Zinnchlorür G.purpur (Cassiuspurpur) f. Glas- u. Porzellanmalerei. Legierungen, mit Kupfer (rote), Silber (weiße), Kupfer u. Silber (gemischte Karatierung), härter als reines G.

Goldafter, Schmetterlingsart, 3,5 cm spannend, weiß, gelbe Haarbüschel am Hinterleib; Raupen spinnen Zweige zu „Nestern“ zus.; ↑ Taf. Sp. 697.

Goldammer, Finkenvogel, gelbl., 17 cm.

GoldbarschBergilt.

GoldbuttPlattfische.

Goldelfenbeinbildnerei, grch. Bildhauerarbeit (Chryselephantintechnik): Holzkern mit Elfenbein (die Fleischteile) u. Gold umkleidet.

Goldene Aue, fruchtbare Landschaft zwischen Harz u. Kyffhäuser.

Goldene BulleDeutsches Reich, Sp. 114.

Goldene Horde, Mongolenresidenz bei Astrachan; danach das ganze Mongolenreich in W-Asien u. Rußl. Reich der G.

Goldene Rose, päpstl. Auszeichnung f. hohe kath. Persönlichkeiten.

Goldener Schnitt.

Goldener Schnitt, Teilung e. Strecke (AB) in 2 Teile, deren größerer (AC) z. kleinern (CB) sich verhält wie ganze Strecke zum großem Teil.

Goldenes Horn, Bucht d. Bosporus, Hafen v. ↑ Konstantinopel.

Goldenes Vlies,

1) Fell d. Widders, auf d. Helle u. Phrixos dch. die Luft ritten. Helle stürzte i. d. Hellespont. Phrixos hängte das G. im Hain des Ares auf, aus d. es die Argonauten raubten.
2) Bis 1931 höchster Orden der span. u. (bis 1918) auch d. habsburg. Monarchie.

GoldfischKarausche.

Goldhähnchen, Gattung d. Meisen, 10 cm, gelblichgrün.

Goldhypothek, Hypothek mit Goldklausel.

Goldklausel, Abmachung in Kaufverträgen u. bei Ausgabe v. Effekten: Zahlung hat in Goldgeld zu erfolgen.

Goldküste, brit. (seit 1821) Kol. in W-Afrika, 203 600 qkm, 2 108 000 E; Hptst. Akkra. Name v. d. Goldstaubgew.; Kakao 1/23/5 der Weltproduktion.

Goldlack, Kreuzblütler, 0,50 m, gelb bis braun.

Goldmark, Rechnungseinheit z. Ausschalt, der Markkursschwankungen, = 10/42 $ (Dollar-G.) od. 1/2790 kg Feingold.

Goldoni, Carlo, ital. Lustspield., 1707–93; Abb. Sp. 223.

Goldpunkt, oberer und unterer, Grenzen der Devisenkursschwankungen bei Staaten mit Goldwährung und

Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 221–222. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0139.jpg&oldid=- (Version vom 24.7.2022)