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757 Zuckergast — Zurverfügungstellung 758

aus Mais.

Zuckergast = Silberfischchen.

Zucker-HarnruhrDiabetes.

Zuckerkand, gr. Zuckerkristalle.

ZuckerkrankheitDiabetes.

Zuckerrohr, Gras, bis 5 m (↑ Taf. Sp. 209), in warmer Gegend angebaut; liefert Zucker, Rum, dient als Papierrohstoff.

ZuckerrübeRunkelrübe.

Die Weltproduktion an Rüben- und Rohrzucker im Jahre 1929.

Zuckersteuer wird in Deutschland als Verbrauchsabgabe bei Übergang in den freien Verkehr erhoben u. trifft den zum Inlandsverbrauch bestimmten Rüben-, Stärke-(Trauben-) u. Rohrzucker. Z. wird bei für Ausfuhr bestimmtem Zucker nicht erhoben, u. U. Rückvergütung; dann leicht als versteckte Ausfuhrprämie wirkend. Die Brüsseler Zuckerkonvention v. 1902 (1. 9. 1920 erloschen) beseitigte die offnen Ausfuhrprämien. Heute wieder Bestrebungen auf Erneuerung der Zuckerkonvention (bes. in Belgien und Tschechoslowakei). Z. auch in Großbritannien, Dänemark, Italien, Österreich, Polen, Schweden, Spanien u. a. 0.

Zuckmayer, Carl, volkstüml. Dramatiker, *1896; „Der fröhl. Weinberg“, „Schinderhannes“, „Katharina Knie“, „Der Hauptmann v. Köpenick“.

Zufall, philos.: Ereignis, das weder in verstehbarem noch im Kausalitätszusammenhang steht u. das nicht vorher berechnet werden kann.

Zuffenhausen, württ. St., nördl. Stuttgart, 15 000 E.

Zug, Kanton der Zentralschweiz, 240 qkm, 34000 E; Hptst. Zug. Wald- u. Almwirtschaft; reiche Obsterträge.

ZügeGeschoß.

Zügel, Lederriemen zum Lenken des Pferdes.

Zügel, Heinr. v., Maler, *1850; impressionist. Tierbilder in Landschaften.

Zugmaschinen (Schlepper, Traktoren), Kraftfahrzeuge zum Schleppen v. Wagen u. landw. Geräten.

Zugnetz, sackförmiges Netz für Fischerei.

Die Zugspitze mit dem Eibsee.

Zugspitze, höchster Gipfel des Dt. Reichs, im Wettersteingeb., 2963 m; Bergbahnen (Bayr. Zugspitz- u. Österr. Zugspitzbahn), meteorolog. Station.

Zugtelephonie (Zugfunk), Telephonie von und mit fahrenden Zügen.

Zuhälter, männl. Person, die v. Lohndirne (Prostituierter) unter Ausbeutung ihres unsittl. Erwerbs den Lebensunterhalt bezieht od. ihr in bezug auf ihr Gewerbe Schutz gewährt od. ihr durch Zuführung v. Männern (Kuppelei) förderlich ist.

Zuidersee, Nordseebucht, tief in die Niederlande einschneidend, 3140 qkm, selten tiefer als 4 m. Die ganze Fläche soll trockengelegt werden, gr. Teile sind es schon.

Zukertort, Johannes Hermann, Schachspieler, 1842–88.

Zukunftsmusik, urspr. Spottname für die Wagnersche Musik; Schrift Wagners: „Z.“ (1861). Übertragen: Erscheinungen usw., denen man höchstens für die Zukunft Daseinsberechtigung zugesteht.

Zuloaga, Ignacio, span. Maler, *1870; Volksszenen, Allegorien, Bildnisse. ↑ Taf. III Sp. 377.

Zumbusch,

1) Kaspar v., Bildhauer, 1830–1915; klassizist. Denk- u. Grabmäler.
2) Ludwig, Maler, 1861–1931; Genrebilder, Bildnisse.

Zunder,

1) (Feuer-, Zunderschwamm), Pilz, dick, scheibenförmig, mit harter Rinde, bes. an Buchenstämmen.
2) Oxydschicht beim Glühen von Metall.

Zündhölzer = Streichhölzer.

Zündholztrust, die unter Leitung v. Ivar Kreuger (*1880) stehende Schwed. Zündholz A.-G. in Stockholm, die mit der International Match Corporation in New York in 33 Staaten Zündholzfabriken betreibt u. 70% der Weltproduktion erzeugt. Der Z. besitzt staatl. Zündholzmonopol im Dt. Reich.

Zündhütchen, kl. Metallkapsel m. Knallquecksilber, durch Schlag entzündet. ↑ Sprengstoffe.

Zündkerze, Vorrichtung zur Entzündung des Brennstoff-Luft-Gemisches bei Verbrennungskraftmaschinen.

Zündnadelgewehr, Hinterladegewehr, bei dem d. Patrone mittels Nadel (Zündnadel) entzündet wurde.

Zündschnur, mit Schwarzpulver gefüllter, wasserdicht imprägnierter Gewebeschlauch zur Sprengstoffzündung.

Zündungen, Vorrichtungen zum Entzünden, z. B. ↑ Zündschnur, ↑ Zündhütchen.

Zündwarensteuer, in Deutschland Fabrikatsteuer auf Zündwaren (Zündhölzer, -spänchen, -stäbchen; Zündkerzen aus Stearin, Wachs usw.).

Zünfte (Gilden), Zusammenschlüsse v. Handwerkern in den Städten (seit 12. Jh.). In Deutschland wurden sie, bis ins 19. Jh. bestehend, durch die GewO. aufgehoben bzw. in Innungen umgewandelt.

Zunge, muskulöser, v. Schleimhaut überzogener Wulst mit Geschmacksknospen zur Vermittlung des Geschmacks.

Zungen, bei Musikinstrumenten:

1) Z.-pfeifen der Orgel, des Harmoniums: elast., v. der Luft bewegte Metallplättchen;
2) Rohrblatt-Z.: als bewegl. „Ober-u. Unterlippe“ (doppeltes Rohrblattmundstück) bei Oboe, Fagott u. Englisch Hörn; Klarinette hat einfaches Rohrblatt;
3) Luft-Z. (Luftblätter) zur Intonation von Flöten u. Orgelpfeifen (Labialpfeifen).


Zünsler:
Mehlmotte mit Raupe.

Zünsler, Schmetterlingsfamilie, schlanke Tiere mit dünnen Beinen. Manche Arten schädlich, so d. Mehlmotte (Abb.), Raupen fressen in Mehl u. machen es durch Gespinste unbrauchbar. Die Raupen der Wachsmotte (Bienenmotte) leben in Bienenwaben.

Zuntz, Nathan, Physiol., 1847–1920.

Zurbarán, Francisco de, span. Maler, 1598–1662; effektvolle, naturalist. Bilder von Visionen u. dgl.

Zurechnungsfähigkeit, im Strafrecht Fähigkeit, schuldhaft zu handeln; fehlt Kindern unter 14 Jahren (Strafunmündigkeit) u. Personen, die sich z. Z. der Tat im Zustand v. Bewußtlosigkeit od. krankhafter Störung d. Geistestätigkeit befunden haben. Gegensatz: Unzurechnungsfähigkeit.

Zürich, zu beiden Seiten der Limmat gelegen, die hier aus dem Züricher See austritt.

Zürich, Kanton der Nordschweiz, v. Z.er See bis zum Rhein, 1729 qkm, 563 000 E. Auf den Höhen Wald, in den Tälern Obst, Wein, Ackerbau. Hptst. Z., 227 000 E; wirtschaftl. Mittelpunkt der Schweiz, am Nordende des Z.er Sees (87 qkm); Maschinen-, Seiden-, Baumwollindustrie; Universität.

Zurichten, im Buchdruck das Ausgleichen v. Unebenheiten d. Druckform (Text u. Illustration). Z. v. Leder- u. Rauchwaren heißen alle nach der Gerbung vorgenommenen Arbeiten.

Zurren, seemänn.: fest-, zusammenbinden.

Zurückbehaltungsrecht (Retentionsrecht), Befugnis, eine schuldige Leistung so lange zurückzubehalten, bis ein damit zusammenhängender Gegenanspruch befriedigt ist.

Zurverfügungstellung (Dispositionsstellung), Erklärung des Käufers, daß er die Ware in dem Zustand, in dem sie sich bei Lieferung befindet, nicht haben will.

Stichwörter, die unter Z… vermißt werden, schlage man unter C…, K… oder S… nach.
Empfohlene Zitierweise:
Meyers Blitz-Lexikon. Die Schnellauskunft für jedermann in Wort und Bild., Leipzig 1932, Spalten 757–758. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:LA2-Blitz-0440.jpg&oldid=- (Version vom 10.11.2022)