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art der schule, daß die schüler ihre arbeiten vergleichen, daß einer vom andern lernt. Die projekte mußten von innen nach außen gestaltet werden, fußboden und decke (parketten und kassettenteilung) waren das primäre, die fassade das sekundäre. Auf genaue achsenausteilung, auf die richtige möblierung wurde das größte gewicht gelegt. Auf diese weise brachte ich meine schüler dazu, dreidimensional, im kubus zu denken. Wenige architekten können das heute; mit dem denken in der fläche scheint die erziehung des architekten heute abgeschlossen.

Ich werde im nächsten jahre meine bauschule ausgestalten. Es soll auch baumechanik und baukonstruktionslehre gelehrt werden, so daß absolvierte gymnasiasten und realschüler aufnahme finden können. Und schließlich wird in jedem jahr ein wiener bauwerk vollständig aufgenommen werden, ein bauwerk aus jener zeit, an die wir anzuknüpfen haben. Im nächsten jahre soll das hauptwerk Hohenbergs von Hetzendorf, das palais Pallavicini am Josefsplatz, die reihe beginnen.

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Adolf Loos: Adolf Loos – Sämtliche Schriften. Herold, Wien, München 1962, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Loos_S%C3%A4mtliche_Schriften.pdf/327&oldid=- (Version vom 1.8.2018)