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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

es ein. Da lag herr Jorg vonn Rosenberg mit etlichen raisigen vnd Bohemen darin, vnnd wiewoll es ein faull nest wahr, noch hilltenn sie dannoch ettliche tag, das sie sich beschießenn ließenn.

Darnach namen wir Browna ein vnd zogenn fur Landtshutt vnd hettenn hendel vnd scharmutzels genug, wa wir hinkhammen, hetten auch zwenn hartter scharmutzel fur Landtshutt, vff ein sambstag vnnd sonntag, do ich dann auch geschossenn bin wordenn. Vnd erlangten mir der marggraff vnd meine freundt, das mich mein gnediger furst vnd herr, hertzog Rupprecht loblicher gedechtnus, ghenn Landtshutt vergleittenn ließ, das ich mich darin sollt haillenn laßenn. Aber ich blib dieselbig nacht, alls ich geschossenn wartt herrauß fur Lanndtßhutt im leger, vnd des andern tags frue inn der kuling, dann es wahr sehr haiß, vnd ebenn in den hundßtagen, das mir dan als einem verwundten zuraisen |30 v| sorglich vnnd beschwerlich wahr, zoge ich furtt vnnd wahr zu herr Sigmunden vonn Thungenn verordnett, das ich inn sein herberig sollt farenn, vnnd ein kerenn, vnnd wuste nit annderst, dann ich fur inn dieselbig herberig zu ime meinem vetternn. Aber wie ich auß dem leger herrauß kham, vff Lanndtshutt zue, nit weit vonn vnnserm leger, alls es noch ghar frue wahr, do kham Christoff vonn Giech, der vff hertzog Rupprechts seittenn wahr, vnd hett deß nachts wacht vnnd scart gehaltenn, vnd kham ann die scart leutt, die vnnser hauff hinauß verordnett hett. Da must der furman still halltenn, damit ich sahe, wie sie einannder jagtenn, biß inn vnnser wagennburg hinein. Vnnd hett Christoff vonn Giech erfarrnn, das ich geschossenn, vnnd im einher faren wahr, vnd bestallt, das ich inn sein herberig soltt farenn, dann wir wahrenn fur zweyenn jarn beyeinannder gewest, inn der Nurnnbergischenn schlachtt, das wir einander woll kanthenn.

Also wollt ich wehnen ich fur inn herr Sigmundts von Thungens meines vettern |31 r| herberg, so kham ich aber zu ermeltem Christoffen vonn Giech. Vnnd thett er mir warlich vil guts vnnd erbott sich gegenn mir, das er mich nit laßenn woltt, ich solt im nit mehr sagenn, was ich ghern hett, vnnd was ich dorfft, wer es mentschlich vnnd muglich, so woldt er sich nit sparn, vnnd wolts vberkhommen. Vnd sagtt mir auch darbey: »Ich hab noch geltt das mein gesellenn nit wissen, vnd wann sie es wustenn, so liessenn sie mir khein ruhe«, vnnd nandt mir die summa, vnd sagt: »Dir will ichs nit verhalltenn.« Vnd khamen sunst vill anndere mehr gesellenn zu mir, also das ich inn zweyenn oder dreyenn tagen nit vill ruhe hett, es wahr gleich ein walfart zu mir. Vnd khamen viell gutter leutt, die mich kanthen vnnd besahenn, wie mirs gienng, vnd kham auch sunderlichenn zu mir her Jorg vonn Rosennberg, vnnd her Jorg Truchsas vonn Awe, vnnd vill groser hansenn mehr, die mich besahenn, vnnd marckhtt ich von inen als vil, das mein

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_024.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)