Seite:Mein Fehd und Handlungen (Berlichingen) 032.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

8.


Zum achttenn. Des andern jars darnach schriebenn mir etliche meiner gutten freundt, hertzog Vlrichs vonn Wurttennbergs hoffgesindt, vnd wahr sonnderlich mein schweher Reinhart |40r| vonn Sachssenheim sellig einer, vnd bathen mich vonn eins wegenn der hieß der Hanns Sindelfinger, vnnd wahr seins hanndtwerckhs ein schneider, vnnd ein guetter ziell schutz mit der buchssenn. Der wahr zu Stuttgartenn dahein, vnnd hett zum ziell geschoßenn zu Cöllenn, vnd war wie ichs behalltenn hundertt guldenn das best gewest, das gewann er. Aber die vonn Colnn hettenn inn darumb betrogenn vnnd wolltenn im nichts gebenn. So hett er villeicht solches den hoff junckhernn zu Stuttgarten gesagt vnnd geclagt. Da schrieb mir mein schweher Reinhart vonn Sachssenheim selig wie gemeltt vonn seinet vnnd annderer hoff gesindts wegenn, vnnd batten mich ich solt mich seiner annemmen, das ich nhun thett, vnd wurdt der vonn Colnn feindt, vnnd wurff inn zwenn burger die warenn kauffleutt, ein vatter vnnd ein sonne nider.

Darnach trug sich kurtz zu, das neun wegenn vonn Franckfurtt herrauff furenn, die wahrenn collnisch, vnnd stiess ich selber allein vff sie, vnnd hett mein knechtt vnnd reutter nit weit daruonn. Zog derhalbenn hinauff genn Kronberg zu |40 v| meinem guten allten Philipsenn vonn Kronberg, der ettwann ein marschalck zu Heidelberg ist gewest. Desselbigenn rath hett ich, vnnd gab er mir erlaubnus, ich soltt die wegenn vnnd gutter hinauff furenn ghenn Kronberg, so dauret mich aber sein, dieweill er krannckh vnnd allt wahr, das ich im soldt also erst ein vnnruhe machenn. Dieweill aber mein gnediger herr vonn Kunigstein mir ganntz ein gnediger herr wahr, wolltt ich sie auch nit ghernn vff irer gnadenn strassenn anngreiffenn, sonnder vff einer andernn, die ann irer gnadenn grenntzt, vnnd schickht demnach ein knechtt zu irer gnadenn mit namen Caspar Sinterum, der soldt irer gnadenn anzaigenn, das ich irer gnadenn verschonnt hett, vnnd doch willenns were dieselbigenn gutter an einem andernn ortt annzugreiffenn, da ire gnadenn khein straß oder geleidt hettenn. Vnd thett es darumb, ob irnn ein geschray khem, das sich ire gnadenn, wie ich dann mein vertrauenn zu derenn hett, auch

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_032.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)