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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

geschlagenn, vnnd ire commissarien verordnett, die zwischenn vnns hanndlenn vnnd alle hanndlungenn richtenn vnnd vertragenn solltenn, welchs mir mehr dann zweymall hundert tausenndt gulden anschleg halbenn, die mir keiserliche maiestatt darmit verhindertt, schadenn thut, dann ich domalnn goldt vmb geldt gegenn denen vonn Nurnnberg zuwegenn gebracht habenn wollt. |54 r| Vnnd wiewoll die kaiserlichenn commissarij erzellter massenn verordnett gewesenn, so wurde doch zu derselbigen zeitt nichts außgericht. Vnnd wollt ich domaln dennen vonn Nurnnberg woll all ir kriegs volck, auch denn burgermaister selbs (der ein große guldenne kettenn am halß hangenn, vnd ein kuriß benngel inn der hanndt hett), auch alle ire reissige vnnd ein fenndlein knecht, da sie fur Hohenn Krehenn zogen, mit der hilff gottes geschlagenn, gefangenn, vnnd nidergeworffenn habenn, wahr auch schonn zu roß vnd fueß darzu geschickht vnnd gefast, das es nit mehr dann ja vnnd gewiß wahr, das ich es vollenndt woldt habenn. Da hett ich aber gutte herrnn vnnd freundt, die mein sach threulich vnnd gutt gemeintenn, derenn ratt hett ich, ob ich kay. mt. zu ehrnn vnnd gefallenn den tag besuchen, oder aber jetzberurtem meinem annschlag inn das werck richtenn solt. Da wahr nun ir threuwer radt, ich soldt der kay. mt. zu ehrnn vnnd gefallenn den tag besuchenn. Denen folgtt ich mit meinem großenn mercklichen nachteill vnnd schadenn, vnnd wurt darzu vff dieselbig zeitt die sach wie gemelt nit gericht.

|54 v| Darnach vff denn anndernn summer, satzt key. mt. wider ein tag ann, zwischen mir vnnd dennen vonn Nurnnberg vnngeuerlich vmb Pfingsten, vnnd verordnett die commissarien ghen Wurtzburg. Da hett ich aber ein guttenn annschlag, der wahr nit mehr dann auch ja vnnd gewiß, dann ich hett nit mehr dann gutt herrnn vnnd freundt, die treulich zu mir setztenn, vnnd mir helffenn vnnd rathenn wolten. Aber wollt ich ein gnedigenn kaiser, gnedige fursten vnd gute herrnn vnnd freundt im lanndts Franckhenn habenn vnnd behaltenn, must ich mich vber all mein danck vnnd willenn zu Wurtzburg vertragenn lassenn, hett aber all mein geldt gebenn, das es sich nit mehr alls ein monnat lanng verzogenn habenn sollt.

Weitter hab ich auch gleich nach der abklag, da ich derenn vonn Nurnnberg feindt wolt werdenn, ein grossenn vnnd hochenn annschlag mit meinen vertrauttenn helffernn gehabt, gegen dennen vonn Nurnberg, da ich sie erstmalls angreiffenn wollt, vnnd das ich wollt die kauffleut die |55 r| gehnn Frannckfurt zogenn, zwischenn Nurnnberg vnnd Fortt mit sambt denn reuttern nidergeworfenn, vnnd mit inenn hinein, biß ann die

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_044.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)