Seite:Mein Fehd und Handlungen (Berlichingen) 054.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

doch vff bey meinen gutenn herrnn vnnd freundenn wie ich khundt. Die schickht ich inn ghenn Vlm, vnnd ließ sie woll mit lebenn.

|67 v| Weitter do Franntziscus vonn Sickingenn mein freuntlicher lieber schwager, der statt Wormbs feindt wardt, da furttenn ich, vnnd Hanns Thoma vonn Rosennberg vnd anndere mehr gutte gesellenn, ime Frantzenn, vnserm schwager vnnd freundt vmb die 70 oder 80 pferdt ghenn Wormbs inn sein leger, vnnd brachtenn sie vff vnsernn aigenn kostenn dohin, vnnd wollt gleich woll er Franntz vnns baidt außlosenn, vnnd geldt gebenn. Aber wir warenn nit der gestalt da, sonnder woltenn ime vergebenns diennen, auß der vrsach, das wir beidt inn gleichenn fellenn woll der leut auch etwa bedorfftenn.

Wie ich dann gleich darnnach freilich in einem monat vnngeurlich des stiffts Meintz feindt wurde, so hett Thoma vonn Rosennberg auch inn willenns Boxsperg halbenn ein gleichenn handel fur zunemmen, wie er auch thett, zur zeit alls man 1515 geschriebenn, vnnd wurt ich des stiffts Meintz feindt, vnngeuerlich vmb vnnser Frawenn tag. Gleich daruff gegenn dem fruling, alls man der weniger zall 16 gezelet, zur |68 r| selbigenn zeitt, wurff ich auch denn alltenn graff Philipsenn vonn Waldeck nider, vnnd kham mit ime inn ein annstanndt, also das die sach gleich baldt gerichtet wurde, vnerwegen das der bischoff, wie inn der Meintzischenn vhedt auch gemeldt ist, verredt hett, weill ich sein erster feindt were, must ich sein feindt ersterbenn, noch schickht es gott der allmechtig, das es die aller kurtzst vhedt wahr, die ich vnngeuerlich vnnder all mein phedenn gehabt habe, onne angesehenn das etlich viell leutt mir grosse annschleg durch farlessigkeit vnnd liederlichkeit verseumbt habenn, wie dann hieuor gnugsam gemeldt ist.

Darnach baldt auch im 16. jar zog Frantziscus vonn Sickingenn vber denn hertzogenn vonn Lottringen, vnd gewann im ein hauß ann, das heist Schaumberg, vnd vertrug sich der hertzog wider mit im, das Franciscus vom feldt wider abzog. Derselbigen zeitt hat Fritz vonn Thungenn vnnd ich vnnser knecht vnnd pferdtt, was wir kontten

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_054.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)