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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

vffbringenn, ime Franntzenn auch zugeschickht. Vnd nachdem sich graff Albrecht vonn |68 v| Manßfeldt, vnnd graff Philips vonn Solms inn die sachenn schlugen, mich gegenn dem stifft Meintz zuuertragenn, hab ich mussenn warten, ich wehr sunst selber auch inn demselbigenn zug gewest. Vnnd ist dis alles im 15. vnd 16. jar wie gemelt geschehenn.


11.


Nun weitter vnnd zum ailfftenn, will ich antzaigen, wie ich mit dem stifft Meintz inn krieg vnnd vhedenn khommen bin, vnnd ist dem nemlich allso. Alls ich zu Wurtzburg mit dennen vonn Nurnnberg vertragenn vnd gericht wurt, reit ich zu Wurtzburg herrauß ghenn Grinßfeldt, do wahr ein edellman mit namen Barthollomeus Hundt, der het ein hauß da, vnnd war mein gar gutter schwager vnnd freundt. Der fragt mich, ob ich nit wust, wie es mit meinem baurnn zu Heimstat ging. Sagt ich: »Nein«, wie dann wahr war, ich wust es nit. Da sagt er die vonn Buchenn hettenn im ein grossenn gebauttenn ackher, ein morgenn, zehenn oder zwolff, mit frucht (das heist inn der Lappenn vnnd stost ein holtz darann heist auch inn der |69 r| Lappenn, der inn allem gewechs schonn erwachssenn wehr, das man schier schneidenn hett sollenn) mit allem viech zu Buchenn freuennlicher mutwilliger weiß darein getriebenn, vnnd hettenn ghernn furgebenn, der ackher wer ir, vnd als soldt inn der baur vnnbillich gebaut habenn. Das wahr nun nit, wie er dann noch vff diesenn tag mein vnnd meiner hindersassenn ist. Vnd ich sagt zum Bartholmess Hundt: »Es annth mich ebenn, alls sollt ich vonn einem krieg inn andernn wachssenn. Bin erst gesternn mit dennen vonn Nurnnberg gericht wordenn, so kombt mir nun das auch.«

Vnnd ich dennechstenn heim Jagsthausenn zu, vnnd beschickht vonn stundt ann denn baurn zu Heinstatt, der hieß Christman, ein gar frumer mensch. Denn fragt ich, das er mir solt sagenn, wie die sachenn ein gestallt hett, ich hett gehort man hette im ein schadenn gethonn. Da sagt er mir alle gelegennheit, wie man mir vor auch gesagt hett, vnnd schier mehr. Darauff schrieb ich denn vonn Buchenn, das sie dechtenn mir, vnnd meinen armen khur vnnd abtrag thettenn, vmb irer freuennlichenn muttwilliger vnd |69 v| gewalltsamer handlung willenn, die sie also wider gott, recht vnnd alle billigkeit wider meinen vnnderthann geubt hettenn. Aber es wollt nit helffenn, vnd bin ich lennger dann ein ganntz jar mit den vonn Buchenn, vnnd dem bischoff vonn Meintz inn

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_055.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)