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Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]

wollt ich im dieselbig verehrung, oder was es dann wehr, das im zustannde, lieber gonnen dann einem andernn, dan mein sach stundt nit allein vff den man, ich must weitter sehenn, was ich zuthun hett. Da vertröst er mich hoch, es hett kein nott, wann es schonn vbell zugienng, so wollt er inn allwegenn ann ein annder ortt schiebenn.

Nun wahr ich des sins, das ich die landtsart ein weill gesegnenn, vnd wolt weitter mein heill versuchen. Vnd nam mir doch fur, ich wollt mich vor ein wenig regenn, vnd branndt in einer nacht ann dreien orttenn, hett nit mehr dann nur siebenn pferdt, das wahr Ballennberg, zu Obernndorff vnnd das schaffhauß zu Krautheim vnnder dem schloß herrab, do wir auch hinuff inn das schloß vonn der maurn herrab mit ein annder redenn kunthen. Vnd hab gleichwoll nit ghernn gebrenndt, aber es |74 v| geschahe vff dißmall darumb, das ich gedacht, der amptman solt vber das feuer ruckhenn. Vnd hilt woll ein stundt oder zwo zwischenn Krautheim vnnd Neunstettenn, dann es war gar hell, vnnd lag ein schnee darzu, ob ich mocht mit im zu hanndlung khomenn sein. Vnnd wie ich allso hernider branndt, da schriehe er der ambtman obenn herrauß, vornnen fur Klepssenn zu. Da schriehe ich wider zu ime hinauff, er soldt mich hinden leckhenn. Nun es wahr nit lanng sattell hennckenns da, ich macht mich wider auß der art, vnnd am drittenn tag darnach ergrieff ich ein vonn Miltennberg, der hieß der Reußlin, mit dreyenn geschirrenn, vnnd trehet mich darnach auß, inn ein weitt frembdt landt.

Da stundt mir aber ein gluck zue, das sechs thumbhern vnnd reth warren vff einem wagenn hinein gefarrenn, ghenn Hall inn Sachssenn zum bischoff vonn Mentz, vnd hettenn|75 r| vierzehenn pferdt bey inn, das waren wie gemeldt reich thumbherrenn vnd seine räth. Nun macht ich gutte kundtschafft vber sie, die nit mehr dann recht vnnd gewiß wahr, das sie nemlichenn schonn daherr ziehen solten, wiewoll sich die sach lanng, vnnd woll vff ein monnat verzogenn hett, das mir warrlich viell darauff gienng. Nun hett ich drey ortt innen, alls denn Thuringer waldt, das Franckenn lanndt, vnnd die Buchen, sie zogenn welche strassenn sie wolltenn, so wehrenn sie mein. Vnd lagenn meine knecht im lanndts Hessenn, das wust ich, denn befall ich auch sie soltenn dieselbigenn strassenn innhabenn, vnnd befall inn auch sie solten nichts furnemmen, es wehr was es wollt, sonnder soltenn des hanndels vnnd beschaidts erwarttenn. Da verließ ich mich vff, vnnd wo dasselbig nit wehr gewest, wolt ich aber gehanndelt habenn.

Aber sie hiltenn nit, sonnder schlugen zwey dorff auß im Amelburger ampt, |75 v| blundertenn vnnd brandtschatztenn dieselbigen vnd verderbtenn mir also denn

Empfohlene Zitierweise:
Helgard Ulmschneider (Herausgeberin): Götz von Berlichingen: Mein Fehd und Handlungen, [nach der sogenannten Rossacher Handschrift im Freiherrlich von Berlichingenschen Archiv Jagsthausen, vor 1567]. Sigmaringen: Jan Thorbecke, 1981, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mein_Fehd_und_Handlungen_(Berlichingen)_059.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)