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vor, und alle Gräfinnen und edeln Jungfrauen mit den Bürgerinnen zu 26 Paaren.

Der elfte Tanz,

da tanzten dieselben noch einen Tanz wie vorhin, zu 26 Paaren, und das war der letzte Tanz.

     Da ging die Königliche Majestät mitsammt allen Fürsten und Jungfrauen heim, denn es war des Morgens zu drei Uhr.

     Auf Mittwoch, den 16. Tag im Juli, liess die Königliche Majestät ihr Fähnlein durch einen Herold mit Pfeifen und Pauken nach St. Ursulen tragen, da hing es in der Luft mitsammt der andern Fürsten Fähnlein, die mit Seiner Königlichen Majestät in dem Zuge gegangen waren, und deren sind zwölf.

     Gegenüber den Fähnlein hingen die Fähnlein der Fürsten, die belehnt worden sind, und das sind dieselben Fähnlein, mit denen sie belehnt sind worden, und deren sind zwölf.

     Auf Dienstag, Sankt Marien Magdalenen-Tag, das war der 22. Tag im Juli, sang man drei Messen in dem Dom, eine von der heiligen Dreifaltigkeit, die andere war eine Seelenmesse für den edeln Mann, der in dem Niederland ertrunken war, dabei gingen viele Fürsten und Herren mit brennenden Kerzen zu dem Opfer, und die letzte Messe sangen der Römischen Königlichen Majestät Sänger im Diskant von unserer lieben Frau, denn Seine Königliche Majestät war selber da.

     Auf Mittwoch, der heiligen drei Könige Tag, das war der 23. Tag im Juli, da waren auch viele Fürsten und Herren in dem Dom zur Messe, und ein Weihbischof von Köln sang die Messe.

Belehnung in der Königlichen Majestät Kammer.

     Auf Donnerstag, den 24. Tag im Juli, das war auf St. Jakobsabend, hat die Königliche Majestät in ihrer Königlichen Kammer gnädiglich belehnt vor Mittag ins erste den hochwürdigen Fürsten und Herrn, Herrn Georg Bischof zu Bamberg. Zum andern den durchlauchtigen hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Heinrich den Jungen, Herzog zu Braunschweig und Lüneburg, und zum dritten den durchlauchtigen hochgeborenen Fürsten und Herrn, Herrn Alexander Pfalzgrafen bei Rhein und Herzog in Baiern, Graf zu Veldenz.

Die Belehnung auf Gürzenich.

     Auf denselben Tag hat man der Stadt Tanzhaus, Gürzenich genannt, köstlich zugerüstet, mit goldenen Stücken und

Empfohlene Zitierweise:
Johann Jakob Merlo: Haus Gürzenich zu Köln, sein Saal und dessen Feste. Selbstverlag des Verfassers, Köln 1885, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Merlo_-_Haus_G%C3%BCrzenich_zu_K%C3%B6ln_-_42.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)