Seite:Neue Gedichte (Heine) 306.gif

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Blieb stehen, als wartete er auf was,

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Und förderte ich die Schritte,

Dann folgte er wieder. So kamen wir
Bis auf des Domplatz Mitte.

Es ward mir unleidlich, ich drehte mich um
Und sprach: Jetzt steh’ mir Rede,

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Was folgst du mir auf Weg und Steg,

Hier in der nächtlichen Oede?

Ich treffe dich immer in der Stund,
Wo Weltgefühle sprießen
In meiner Brust und durch das Hirn

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Die Geistesblitze schießen.


Du siehst mich an so stier und fest –
Steh’ Rede: was verhüllst du
Hier unter dem Mantel, das heimlich blinkt?
Wer bist du und was willst du?

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 306. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_306.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)