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Gensd’armen in Leichenlaken gehüllt,

Ein weißes Spukgewirre,
Umringte mein Bett, ich hörte auch
Unheimliches Kettengeklirre.

Ach! die Gespenster schleppten mich fort,

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Und ich hab’ mich endlich befunden

An einer steilen Felsenwand;
Dort war ich festgebunden.

Der böse schmutzige Betthimmelquast!
Ich fand ihn gleichfalls wieder,

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Doch sah er jetzt wie ein Geyer aus,

Mit Krallen und schwarzem Gefieder.

Er glich dem preußischen Adler jetzt,
Und hielt meinen Leib umklammert;
Er fraß mir die Leber aus der Brust,

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Ich habe gestöhnt und gejammert.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 368. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_368.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)