Seite:Neue Gedichte (Heine) 397.gif

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Dort auf der Commode steht noch jetzt
Die Büste von meinem Klopstock,

15
Jedoch seit Jahren dient sie mir

Nur noch als Haubenkopfstock.

„Du bist mein Liebling jetzt, es hängt
Dein Bildniß zu Häupten des Bettes;
Und siehst du, ein frischer Lorbeer umkränzt

20
Den Rahmen des holden Portraites.


„Nur daß du meine Söhne so oft
Genergelt, ich muß es gestehen,
Hat mich zuweilen tief verletzt;
Das darf nicht mehr geschehen.

25
„Es hat die Zeit dich hoffentlich

Von solcher Unart geheilet,
Und dir eine größere Toleranz
Sogar für Narren ertheilet.

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_397.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)