Seite:Neue Gedichte (Heine) 410.gif

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„Der Stuhl ist zu Aachen, auf welchem er
Am Tage der Krönung ruhte;

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Den Stuhl worauf er saß in der Nacht,

Den erbte die Mutter, die gute.

„Die Mutter hinterließ ihn mir,
Ein Möbel von scheinlosem Aeußern,
Doch böte mir Rothschild all’ sein Geld,

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Ich würde ihn nicht veräußern.


„Siehst du, dort in dem Winkel steht
Ein alter Sessel, zerrissen
Das Leder der Lehne, von Mottenfraß
Zernagt das Polsterkissen.

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„Doch gehe hin und hebe auf

Das Kissen von dem Sessel,
Du schaust eine runde Oeffnung dann,
Darunter einen Kessel –

Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hoffmann und Campe, Hamburg 1844, Seite 410. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Gedichte_(Heine)_410.gif&oldid=- (Version vom 1.8.2018)