Seite:OAB Neuenbuerg 171.png

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Ehren errichtet worden zu seyn. Von den Grabmalen der früheren Äbte bewahrt die Kirche noch drei mit folgenden Inschriften:

1) Dietericus I. abbas ... ardus V. abbas. Rupertus VIII. abbas. Heinericus X. abbas.

2) Eberhardus II. abbas. Heinericus VI. abbas. Der Raum für 2 weitere ist leer gelassen.

3) Conradus III. abbas. Heinericus VII. abbas. Der Raum für 2 weitere ist leer gelassen.

Alle drei Monumente sind auf die gleiche Weise ausgeführt; in der Mitte derselben ist ein Abt mit geschorenem Haupte und mit dem Krummstab dargestellt, während am Rande die Inschriften angebracht sind. In gleicher Art ist auch das Grabmal des Bischof von Speier, des einzigen Ebersteins, dessen Denkmal in der Kirche noch gefunden wird. Die Umschrift lautet: ....arnatione domini MCCXL obiit dominus beate memorie Conradus de Eberstein Spirensis (episcopus). (Sicher ist am Schluß V verschwunden, da Bischof Conrad im J. 1245 starb; bei Schannat, Vindem. lit. 1, 151 wird noch MCCXLV gelesen.)[1]

An der westlichen Seite der Kirche steht der ebenfalls im Jahr 1739 erbaute Thurm, welcher in seinen unteren Theilen viereckig ist und gegen oben in ein Achteck übergeht; derselbe enthält 2 Glocken aus neuerer Zeit und trägt ein mit Blech beschlagenes Bohlendach, aus dem eine schlanke Spitze emporwächst. An der südlichen Seitenhalle befindet sich ein Anbau der eine ehemalige Krypta enthält; sie zeigt noch entschiedene Spuren romanischer Bauweise, die übrigens theilweise in die früh-germanische geändert wurde. Auf dem Schlußstein des Gewölbes ist die Eberstein’sche Rose angebracht. Als man im Jahr 1851 einige Veränderungen an der Kirche vornahm, fand man eine lange Sandsteinplatte, die gleichsam als Auftritt in den an der Nordseite befindlichen Kircheneingang diente; sie lag umgekehrt und zeigt gutgearbeitete, erhaltene Bildwerke, bestehend in einem Kopfe mit der Bischofsmütze, zur Rechten das Ebersteinische


  1. Nach einer Urkunde bestanden noch im Jahr 1553 außer dem Grabmal der Stifter, Berthold und Uta, und Otto des älteren noch Ebersteinische Grabdenkmale von Bernhard I. † 1440, Agnes vermählten Gräfin von Helfenstein, † 1456, Wilhelm I., † 1385, und seiner Gemahlin Margaretha † 1395, endlich das große Grabmal Wilhelms III., das nach der Beschreibung zu schließen das Gegenstück zu jenem des Markgrafen Bernhard von Baden bildete, und ihm gegenüber an der südlichen Seitenhalle stand.
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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neuenbürg. Karl Aue, Stuttgart 1860, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Neuenbuerg_171.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)