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die Einnahmen 325 fl. 28 kr., die Ausgaben 600 fl. 361/2 kr. bei der Ortsgemeindepflege Zell aber die Einnahmen 2148 fl. 27 kr. und die Ausgaben 2093 fl. 8 kr. Filialien sind die Parzellen. Das Patronatrecht steht von dem Kloster Adelberg her dem Staate zu. Die Kirchenbücher reichen bis 1555. Die Pfarr-Besoldung ist wie oft bemerkt verwandelt. Außer der gewöhnlichen Schule mit 1 Schulmeister und 1 Provisor ist eine Industrieschule vorhanden. Der Begräbnißplatz liegt außerhalb des Ortes.

Der Stab gehörte zur Grafschaft Aichelberg und kam mit dieser an Württemberg. Auch in Zell war das Kloster Kirchheim begütert.

Es kaufte 1329 von Otto Härtnit von Riechenegge sein Gut; 1365 vermacht ihm Cunigunde Rischin, Herrn Cunrads Tochter, einige Gülten und 1367 viele Güter mit allen Rechten, Leuten etc. hier und zu Wäldin unter Aichelberg. Wernher v. Neidlingen wird 1369 von Württ. mit den Gütern belehnt, die von Hainz Risch selig heimgefallen waren. Von Diether von Hailfingen, genannt von Entringen, kauft dasselbe 1384 all sein Gut zu Zelle und zu Wäldin unter Aichelberg, nebst den dazu gehörigen Leuten. Aber auch das Kl. Adelberg besaß frühe schon Güter hier, die es zum Theil 1584 an Bürger verlieh. Im J. 1610 waren auch Wolf Niclas von Zillenhart und das Stift Wiesensteig im Besitze grundherrlicher Rechte.

Was aus dem Ministerialen Geschlechte, das sich von dem Orte schrieb, geworden, und ob es diesem oder einem andern Zell angehörte, kann nicht angegeben werden. Bruno de Celle und Albertus de Celle, sein Bruder, treten 1268 bis 1271 im Gefolge der Herzoge von Teck auf. Ritter Conrad von Celle und Bruno sein Bruder, die wir 1295 als Zeugen finden, sind die letzten, die angetroffen werden.

Hier und in den zugehörigen Orten hausten die Truppen des schwäbischen Bundes gräulich; im September 1519 brannten sie in Zell, wo sie auch 3 Bürger erstachen, 57, in Aichelberg 13 und in Pliensbach 14 Gebäude nieder. Im Jahr 1743 soll die Einwohnerschaft von Zell von einer pestartigen Seuche, welche 30 Mann kranke, hier gelegene, Franzosen eingeschleppt, angesteckt worden seyn. Am 10. Dec.

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_295.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)