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Diepold II. verkaufte im Jahr 1303 alle seine Besitzungen zu Zell und Altbach an das Kloster Adelberg und im J. 1318 die Burg Filseck an Württemberg. In der Urkunde über letzteren Verkauf kommen auch die Söhne Diepolds II. – Ulrich II. und Albrecht und sein Vetter Diepold der III. vor.

c) Ulrich II. der sich 1317 und 1322 in seinem Sigel: »Comes de Merkenberg« nennt, indem er auf der nahen Burg gleichen Namens saß, war es, welcher Weilheim Stadtrecht verschaffte.

d) Albrecht oder Albert war mit Guta der Tochter des Grafen Eberhard von Landau vermählt und kaufte 1336 Köngen und Unterboihingen und andere Bestandtheile der Herrschaft Boihingen von den Grafen von Hohenberg. Im J. 1356 verkaufte er dem Kloster Denkendorf eine Leibeigene von Deizisau. Albrecht hatte zwei Söhne: Eberhard und Conrad, und eine Tochter, Anna, die sich mit Hans Thumb von Neuburg verband. Er muß vor 1377 gestorben seyn, da in diesem Jahre Guta als Wilhelms von Babenburg Hausfrau in Urkunden vorkommt.

e) Im J. 1330 tritt ein Graf Ulrich III. auf, der sich kurz zuvor mit dem Grafen Albrecht in die Grafschaft getheilt hatte und dem Grafen Brun von Kirchberg, welchen er seinen Oheim nennt, seinen Theil verpfändet, diesen aber wieder dem Oheim vermacht, wenn er keine Kinder bekäme. Vor Ulrichs Tod, am 17. Februar 1334, verkaufte aber Graf Brun mit seinen Söhnen Wilhelm und Conrad den gedachten Antheil um 7500 Pfd. Heller an Württemberg, worunter nach dem Kaufvertrag auch die 2030 Pfd. H. begriffen seyn sollten, welche Pfandschilling des Grafen Ulrich von Aichelberg waren und die 200 Pfd. H., wofür Graf Ulrich v. Württ. dem Grafen Albrecht von Aichelberg seine Ansprüche an diese Güter abkaufen sollte; bis zu völliger Abbezahlung des Kaufschillings soll aber Conrad von Rechberg die Burg Aichelberg inne haben. Die beiden hier genannten Grafen Ulrich und Albrecht sind also Diepold’s II. Söhne, der, wie ferner aus dem Vertrage abzunehmen ist, eine Schwester hatte, welche an den Grafen Brun von Kirchberg vermählt war. Die zweite Hälfte der Grafschaft finden wir 1339 gleichfalls in Ulrichs Händen, indem er sie in dem gedachten Jahre um 2000 Pfd. Hl. an Württ. verkaufte. Seine Tochter Mechthild war an Küzzi den Rüß verheirathet. S. oben S. 149.

f) Albrechts Sohn, Eberhard, wird nicht weiter erwähnt. Sein zweiter Sohn Conrad verkauft 1379 die Burg Monsberg auf der Alp, mit Zugehörungen an Hans Stein von Klingenstein (Beschr. des OA. Münsingen S. 149) und schenkt im J. 1380 mit seiner Schwester Anna dem Kloster Denkendorf Güter zu Köngen. Im Jahr 1386 hatte eine Thätigung statt zwischen Wilhelm

Empfohlene Zitierweise:
Rudolph Friedrich von Moser: Beschreibung des Oberamts Kirchheim. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAKirchheim_301.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)