Seite:OALudwigsburg0281.jpg

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Im Jahr 1393 übergab Graf Eberhard von Württemberg dem Eberhard von Urbach zu Belohnung seiner treuen Dienste das Dorf als lebenslängliches Leibgeding (Steinhofer Wirt. Chron. 2, 503). Später wurde Möglingen an Heinrich von Nippenburg verpfändet und übergeben, aber wieder eingelöst. Im Jahr 1432 verpfändeten die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg das Dorf an ihren Diener Melchior von Gültlingen und dessen Hausfrau Agathe von Mansperg für 1400 fl. zum lebenslänglichen Genuß, wie es vorhin Heinrich von Nippenburg innegehabt (Steinhofer 2, 760); im Jahr 1442 war es noch verpfändet; bei dem damaligen Landestheilungsvertrag fiel es als ablösliche Pfandschaft in Graf Ludwigs Theil.

Den 5. Dec. 1436 freiten die Grafen Ludwig und Ulrich von Württemberg den hiesigen Hof ihres Schreibers Heinrich von Münsingen, welchen er von Anshelm von Iberg erkauft hatte, von aller Schatzung, Steuer und Diensten (Reichsständ. Archiv. Urk. 1, 50).

Im 30jährigen Krieg sank die Zahl der Bürger von 130 auf 32, die der meist in Asche gelegten Häuser von 111 auf 22.

Der hiesige Kirchensatz kam im 15. Jahrhundert an die Brüderschaft in Stuttgart (Cleß 2 b, 486), von dieser an den Stuttgarter Hospital, und ging unter König Friedrich an die K. Hofkammer[b 1] über.

Großzehentherr war bis zur neuesten Ablösung der Spital Stuttgart und Gülten haben bezogen das Hofkameralamt Stammheim, der Spital Schorndorf, der Spital Stuttgart, die Freiherrn von Kniestädt und die Stiftungspflege Schwieberdingen.


Neckargröningen,


Gemeinde III. Kl. mit 522 Einw. – Ev. Pfarrei.

Am Ende eines sanft gegen das Neckarthal auslaufenden Flachrückens hat auf der linken Seite des zunächst vorbeifließenden Neckars das nicht große, übrigens regelmäßig angelegte freundliche Dorf eine äußerst angenehme, größtentheils ebene Lage. An den reinlich gehaltenen, durchgängig gekandelten Ortsstraßen lagern sich etwas weitläufig die freundlichen Wohnungen, von denen mehrere noch das ächte Gepräge ländlicher Wohlhäbigkeit an sich tragen und zum Theil mit ummauerten Hofräumen, zu denen großrundbogige Thore führen, versehen sind. Das Neckarthal entfaltet in der Nähe des Orts einen besonders anmuthigen Charakter, indem zur linken Seite nur flaches, fruchtbares Ackerland an die wiesenreiche, jedoch nicht breite Thalebene sich anlehnt, welche auf der rechten Seite zwar schroffe, übrigens nicht hohe Thalwände begleiten. Auch der Fluß, der


Berichtigungen

  1. Berichtigung nach Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg#Errata: S. 281 Z. 20 setze: K. Hofkammer statt: Krone.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Ludwigsburg. Karl Aue, Stuttgart 1859, Seite 281. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALudwigsburg0281.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)