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Dei abgebildet war, so daß die Sage, daß hier eine Kirche gestanden habe, außer allen Zweifel gesetzt wird. Später kam E., ein gräflich vaihingischer Ort, als Wihingen im Jahre 1152 erstmals genannt, mit der Stadt Vaihingen im Jahr 1339 an Württemberg, welches in der Folge noch Einzelnes hier ankaufte, wie 1425 die Kelter sammt etlichen Wein- und Hühnergülten von Friedrich von Dürrmenz für 200 fl., und 1432 Zehntantheil von Hans dem Hacken für 125 fl. (Steinhofer 2, 734. 771), 1561 und 1562 sachsenheimische Güter und Gefälle.

Von hiesigem, unter gräflich-vaihingischer Oberherrlichkeit stehenden Ortsadel kommen vor: Heinrich 1152. 1160, Wortwin 1160, Ludwig 1284–1299, Friedrich 1352–1362, Hans 1370 ff., Götz 1393 u. a. m., noch 1524 Hans. Im Wappenschild führten diese Herren zwei gekreuzte, mit den Spitzen nach unten gekehrte Ritterschwerter (Wirt. Urkundenbuch 2, 59. 133. Schmid Pfalzgr. v. Tüb. 307. Urk. 100. 182. 183. 184. 238. 241. Mone Zeitschr. Bd. 4, 441. 442. 444. Bd. 5, 83. 95).

Sonst hatten noch die Truchseßen von Höfingen, wenigstens im 14. und 15. Jahrhundert, die Herren von Reischach und der Spital in Eßlingen, letzterer seit dem Schluß des 13. Jahrhunderts, allhier Rechte und Besitzungen.

An hiesiger Kirche erscheint im Jahr 1298 Bertoldus viceplebanus de Wihingen (Schmid a. a. O. Urk. 69).

Die Kirche und der Pfarrsatz nebst Zehnten war ursprünglich gräflich Vaihingisch und kam im Jahr 1348 durch Kauf an den Deutschorden, und im Jahr 1553 von diesem an die jetzige Besitzerin, die Herrschaft Württemberg, beides zugleich mit der Kirche in Vaihingen. Mit der Pfarrei war unter Württemberg anfänglich die Spezialsuperintendenz über das Vaihinger Amt verbunden, zumal als mehrere der damaligen Stadtpfarrer zu Vaihingen zugleich Generalsuperintendenten über Maulbronn waren.

Allhier verschied den 25. Juli 1472 Graf Johann von Nassau-Sarbrücken, Tochtermann Graf Ulrichs des Vielgeliebten auf seiner Heimreise von Stuttgart. (Württ. Jahrb. 1852 I. S. 164).

Was die Gemeindeparzellen betrifft, so ist:

a) Der Leinfelder Hof, auf der Markung Enzweihingen 1/2 Stunde nordöstlich vom Dorf gelegen; die Hof-Gebäude sind mit fruchtbaren Feldern umgeben, welche auf die gleiche Weise wie die Enzweihinger Güter bewirthschaftet werden, übrigens diesen hinsichtlich des Ertrags etwas voranstehen.

Der Hof war früher eine Ortschaft, Lengenfeld geschrieben. Das Kloster Lorsch an der Bergstraße erhielt von einem gewissen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0137.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)