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Salcho den 17. Juni 801 ein Hofgut in villa Lengenfeld im Enzgau mit allen darauf befindlichen Gebäulichkeiten geschenkt (Cod. Laur. Nr. 2388), verkaufte jedoch solches im Jahr 892 gegen Besitzungen in Mühlhausen (eb. Nr. 2365). Hiesige Gülten erkaufte die Herrschaft Württemberg im Jahr 1417 von Heinrich Truchseß von Waldeck (Sattler Gr. 2, 62).

Im 15. Jahrhundert bestund hier eine Capelle zum h. Johannes dem Täufer mit einer Caplanei (Würdtwein Subs. 10, 343); das Gebäude wurde im Jahr 1817 abgebrochen.

Das Andreä’sche Landbuch von 1744 sagt: „Leinfelden, ein Weiler vor Alters, so noch seine eigene umsteinte Markung hat, auf der an dem großen Zehnten der deutsche Ritterorden 5/8 gaudirt und das Übrige zu Württemberg gehört; nach Abgang dieses Weilers sind die in bemeldter Markung gelegenen Güter à 1200 Morgen ungefähr an die benachbarten Orte Vaihingen, Enzweihingen und Oberriexingen in die Collectation gezogen worden.“ Gegenwärtig (1856) ist der Hof im Besitz des Leonhardt Truchsäß.

b) Der Pulverdinger Hof, ein ansehnlicher Weiler, der 3/4 Stunden südöstlich von Enzweihingen auf der Hochebene liegt, ist mit einer eigenen Markung umgeben. Die Güter sind unter sieben Bauern vertheilt und werden von diesen sehr fleißig und umsichtig bewirthschaftet, so daß die im Allgemeinen fruchtbaren Felder, denen überdieß eine reichliche Düngung zukommt, einen erfreulichen Ertrag liefern. Auch die verhältnißmäßig ausgedehnte Obstzucht gewährt einen namhaften Nutzen, indem das Obst auf dieser hohen Lage besser gedeiht, als in den Thalgegenden, wo kalte Nebel und Frühlingsfröste demselben häufiger schaden. Auf einen tüchtigen Viehstand wird eifrig gesehen. Gutes Trinkwasser liefern einige Pumpbrunnen und überdieß sind noch zwei kleine Weiher vorhanden. Der Ort hat eine eigene Schule, an der ein Lehrer unterrichtet.

Im 12. Jahrhundert beschenkte je mit einer Hube in „Burbeltingen“ Konrad von Altheim und Ulrich von Höfingen das Kloster Hirschau (Cod. Hirs. 44b. 53b.) Ebendasselbe Kloster begabte im nämlichen Jahrhundert Hiltebrant von „Burbeltingen“ mit Besitzungen in Bietigheim (eb. 48a). Albert von P. ein Freier erscheint in Maulbronner Urkunden von 1147, 1152, 1160 (Wirt. Urkundenbuch 2, 40. 59. 133; es steht Borueltingen, Burfeldingen, Burfuldingen).

In Enzweihingen hatte der Deutschorden noch bis zu Anfang dieses Jahrhunderts eine Pflege.

Gefällberechtigt waren zur Zeit der Ablösungs-Gesetze von

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Vaihingen. Eduard Hallberger, Stuttgart 1856, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAVaihingen0138.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)