Seite:OberamtNeresheim0292.jpg

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zu, welche 1389 von Anna von Eglingen ein Gut in O. um 120 fl., 1391 von Rudolf Hack zu Nördlingen 2 Weiher bei Osterhofen um 145 Pfd., 1397 ein Gut von einem nördlinger Bürger kaufte.

Die Freiherren von Grafeneck zu Eglingen sprachen über Osterhofen und Baumgries die Gerichtsbarkeit an, was Oettingen bestritt, besonders in Betreff seiner eigenen Unterthanen. Auch Pfalz-Neuburg sprach die landesfürstl. Obrigkeit an in den gen. Weilern, wie zu Eglingen selber. Gegen die Pfalz wurde 1595 der Proceß entschieden und 1627 sprach ein reichskammergerichtliches Urtheil den Herren von Grafeneck alle Obrigkeit zu, auch über die öttingenschen Unterthanen in Osterhofen, wenige reservirte Jurisdictionalia ausgenommen. Oettingen trat nun den Rekurs an, verpfändete aber einstweilen seine Besitzungen in O. und B. um 9000 fl. an die v. Grafeneck, welche 1676 wieder ein obsiegendes Kammergerichtsurtheil erlangten. Wiederlösung der ötting. Güter erfolgte nicht.

e. Die Sturm-Mühle, früher Lindenmühle, jetzt keine Mühle mehr, liegt 3/4 Stunden südöstlich vom Mutterort an einem Seitenbach des Kesselbachs.

Die Sturmmühle, ein von Georg Sturm 1660 gegründetes Anwesen, wurde 1723 in eine Mühle verwandelt.

f. Zeughaus, 1/4 Stunde südlich von Eglingen gelegen; in demselben wird der fürstl. Thurn und Taxische Jagdzeug aufbewahrt und in einer angebauten Wohnung wohnt ein fürstlicher Jagddiener. In kleiner Entfernung steht der von schönen Linden umschattete Eglinger Bierkeller und in dessen Nähe eine im Rococostil erbaute Kapelle zwischen vier Lindenbäumen; ihr freundlich ausgeschmücktes Innere enthält einen sehr schön gearbeiteten lebensgroßen Christus am Kreuze, noch aus spätgothischer Zeit stammend, der leider in neuester Zeit ganz weiß übertüncht wurde.

Eine Pfarrei bestand zu Eglingen schon im 14. Jahrhundert. Das Patronat besaßen die Gutsherren samt 1/2 Zehnten, die andre Hälfte gehörte dem Kl. Maria Mödingen. – Nachdem Pfalzgraf Ott Heinrich reformirt hatte, erzwang er auch vermöge seiner angesprochenen Landeshoheit die Reformation zu Eglingen und um 1574 war da ein evang. Pfarrer und wurde eine Schule errichtet. Die Herren von Grafeneck hielten sich ein paar Jesuiten im Schloß und 1598 mußten der evang. Pfarrer und Schulmeister weichen.


Elchingen
auf dem Herdtfeld.
Gemeinde III. Kl. mit 706 Einw., wor. 5 Evang. – Kath. Pfarrdorf. 13/4 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.

Der ansehnliche, durch Freundlichkeit sich auszeichnende Ort liegt auf einer der höchsten Stellen des Herdtfeldes, mitten in einer

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0292.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)