Seite:OberamtNeresheim0320.jpg

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erhielt Neresheim Schenkungen von Graf Adelbert von Dillingen, des Stifters Sohn, und von einem Heinricus Zimbermann. Einige Güter besaß auch die Johanniterkommende Klein-Erdlingen. Schenk Andreas von Witteslingen verbrannte in einer Fehde mit Neresheim 1375 Kleinkuchen, wurde aber dafür von den Oettinger Grafen enthauptet.

Beide Orte (auch Ober- und Niederkuchen genannt) waren allmählig ganz neresheimisch geworden und hatten ihr Gericht zu Neresheim, indem die Grafschaft Oettingen die Obrigkeit und Dorfsherrschaft handhabte. Beides wurde 1764 an das Kloster abgetreten und ist 1803 taxisch geworden. Ein Gut hatte die forstliche Dienstbarkeit nach Heidenheim zu leisten.

Die Pfarrkirche in Großkuchen gehörte noch 1298 dem Kloster Neresheim, wurde aber wenige Jahre später dem Augsburger Domkapitel ad mensam communem überlassen und 1318 incorporirt, jedoch gegen einen Zins von jährlich 20 Pfd. Hellern dem Kloster Neresheim überlassen. 1461 bestätigte Bischof Petrus dem Kloster die Incorporation ecclesiarum parrochialium in majori et minori Kuechen gegen einen Abtrag von jährlich 32 Pfd. Heller. Denn auch die Pfarrei Kleinkuchen hatte Neresheim 1322 von Ellwangen erworben und 1332 demselben Domkapitel überlassen gegen 15 Pfd. jährlich. Mit dem Kloster Neresheim kam das Patronat an Taxis.

Die Kirche zu St. Ulrich in Kleinkuchen, 1517 und wieder 1746 neu gebaut, ist jetzt Filialkapelle. Ohne Zweifel hat sie nicht der heilige Ulrich selber eingeweiht.

Wegen Priestermangels wurde Kuchen 1648–60 von Ebnat aus pastorirt; um 1760 versah ein Weltpriester K. und Auernheim alternirend. Zu den Filialen gehörte bis 1811 auch Diepertsbuch, dagegen waren Nietheim und Rothensohl erst 1784–87 nach Kuchen eingepfarrt worden.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Hagenbucherhof, liegt 1 Stunde nordwestlich von Großkuchen; zu dem Hof gehört ein 252 Morgen großes arrondirtes Gut, an dem gegenwärtig drei Besitzer Theil haben.

Von hier nennt sich wohl ein Conradus de Hagenbuch, der in den ältesten Zeiten dem Kloster Neresheim einen Theil von einem Gut in Ohmenheim schenkte, neben andern Gütern im Bayerischen und Rudolfus de Hagenbuche in einer ötting’schen Urkunde von 1262; 1298 war der Ort im Besitz von Neresheim, gieng jedoch ein und wurde erst um 1770 wieder angelegt.

c. Hubertsweiler, ein nur 1/4 Stunde südwestlich vom Hagenbucherhof gelegener Hof, zu dem 246 Morgen gehören. Das Gut ist arrondirt.

Hubertsweiler, Hubatsweiler – wurde 1298 von Oettingen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 320. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0320.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)