Seite:OberamtNeresheim0360.jpg

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und 38 Leibeigene zu Kesingen, Higenhusen und Hohenstat geschenkt erhalten, späterhin trugen das zu Lehen die Grafen von Oettingen, welche als Hauptbesitzer des Orts auftreten und z. B. 1251 dem Kloster Kaisersheim 3 Güter zu K. und Hohlenstein, 30 Mark Silbers werth, 1362 und 83 andere Güter dem Kl. Christgarten schenkten. An’s Kl. Neresheim wurden 1476 die Vogteigüter zu Kösingen und Hohlenstein verpfändet. Gülten besaßen auch die Schenken v. Schenkenstein und 1387 die Hrn. v. Grünberg; 2 Selden überließ Hans von Klingenstein an Oettingen 1443 um 8 fl. und 1505 verkauften die Barfüßer zu Nördlingen Güter in K. um 30 fl. gleichfalls an Oettingen. Das Kl. Neresheim kaufte 1623 das adliche Haus in Kösingen (ohne Zweifel das „steinerne Haus“, welches sich Werner Nüttel, Vogt zu Neresheim, 1585 gebaut hatte), nebst Holz und Gülten um 3000 fl.; 1764 wurde auch dieses Besitzthum an Oettingen abgetreten und damit war nun der ganze Ort, mit Ausnahme von 2 zu Katzenstein gehörigen Gütern, öttingen-wallersteinisch, in’s O.Amt Neresheim gehörig.

Die Dorfsherrschaft und hohe Jurisdiction hatte Oettingen immer geübt und schon 1353 war da eine von den neuen ötting’schen Zollstätten, welche Kaiser Karl IV. abzuthun befahl. Ein ötting’scher Geleitshauptmann saß hier 1624. Die Bauerschaft zu Kösingen hatte einst ein eigenes Ortsgericht, wurde aber 1522 – mit Elchingen und Ohmenheim – an das Gericht zu Neresheim gewiesen.

b. Fluertshäuser Hof, eine fürstl. Wallerstein’sche Domäne, hat 1/4 St. westlich von Kösingen auf der Anhöhe eine offene, freie Lage; zu dem Hof, der aus einem zweistockigen, massiven Wohnhaus und mehreren Ökonomiegebäuden besteht, gehören 535 Morgen (3721/2 Mrg. Äcker, 51 Mrg. Wiesen, 2/8 Mrg. Gärten, 101 Mrg. Weiden und 10 Mrg. Wege). Das theilweise arrondirte Gut hat die gleichen natürlichen Verhältnisse wie in Kösingen und wird von einem Pächter im Dreifeldersystem gut bewirthschaftet.

Der Fluertshäuser Hof wäre 1144 (als nach Ohmenheim zehntpflichtig) Froltahusen genannt, wenn die Urk.-Abschrift richtig ist. Graf Hartmann v. Dillingen vermachte dem Kl. Zimmern 1253 sein Eigen zu Vlureshusen und Ohmenheim und ein Bopfinger Bürger verkaufte demselben Kloster ein Gut in Flutshusen um 14 Pfd. Heller. Anderes bekam der Spital zu Nördlingen; Graf Joachim von Oettingen aber kaufte vom Spital um 180 fl. seine 2 Güter mit ihren Zubehörden zwischen Kösingen, Frickingen, Hohlenstein und Weihenachten gelegen; vom Kl. Zimmern kaufte er im gleichen Jahr den Hof zu Flurthausen auf dem Hertsfeld.

Graf Martin von Oettingen verkaufte 1539 den Hof F. und die Schäferei, die Vogtei ausgenommen, um 3100 fl. an’s Kloster Neresheim, welches 1545 Fl. für 10.000 fl. verpfändete und 1546

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0360.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)