Seite:OberamtNeresheim0395.jpg

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Schenkenstein hat 1462 u. a. 5 Selden zu Dehlingen verkauft, ellwangisch Lehen (wahrscheinlich aufgetragen) an Oettingen; 1464 wurde Albrecht von Rechberg, damals Inhaber der öttingenschen Herrschaft Baldern, mit 1/2 Hof und 5 Selden (von den Schenken erworben um 150 fl.) von Ellwangen belehnt. Wieder andere Güter hatte Hans von Schenkenstein 1466, welcher auch dem Grafen Ulrich von Oettingen Wiederlösung zusicherte von 50 fl. Gült zu Dehlingen. Nach dem Aussterben der Schenkensteine zog Ellwangen seine Lehen an sich und vertauschte sie erst 1797 mit all seinen Besitzungen auf dem Herdtfelde an Oettingen Wallerstein; die Schenk’schen Alode verkaufte der Erbe von Gundelsheim 1613 an Oettingen. Da um 1350 halb Schenkenstein den Herrn von Zipplingen gehörte, so dürfte daher auch die Besitzung des Lutz von Zipplingen 1342 in Dehlingen stammen. Er verkaufte damals seinen Theil samt dem Hirten- und Flurrecht an Anna Tötterin zu Nördlingen und die Tötter verkauften 1409 ans Spital Nördlingen, welches auch vom Kloster Neresheim 1576 einiges erwarb. Neben den ötting’schen und nördling’schen Unterthanen werden noch ein Kirchheim’scher genannt und 2 von Schertel’sche (zum Rittergut Bissingen a. d. Kessel gehörig), der ganze Ort stand unter öttingenscher Hoheit. – Von Dehlingen stammte ohne Zweifel die ehrsame Bürgerfamilie der Dehlinger zu Nördlingen; c. 1340 und 1358 siegelten mit einem Vogel im Wappenschild ein Heinrich und ein Hans Dehlinger.

In der Umgegend von Ohmenheim sind verschiedene Orte abgegangen, denn die 1144 genannten Zehentorte Fartesheim, Echenwanc, Hecesleberc, und Adellohesberg, sind wohl alle in der Nähe gelegen, jedoch scheint die uns erhaltene Abschrift der betreffenden Urkunde nicht zuverlässig; es dürfte wohl eher z. B. Hecelesberc heißen und Eschenwanger Wiesen gibts noch in der Nähe von Fluertshausen; die sogen. Eschenwanger Selde wurde kurz vor 1800 wieder gebaut.

Ein Gut, das Buch genannt, (so heißt ein Wald zwischen Dehlingen und Herdtfeldhausen) wurde 1355 von Peter v. Plinthaim an Sifrid Winninger verkauft; später war die Ödung genannt das Buch ein ellwangisch Lehen der Schenken.

Zu Ohmenheim war sehr frühe schon eine Pfarrei; schon 1144 war eine Kirche durch Alter und Brand in Abgang gekommen und neu aufgebaut worden. Es gehörten dazu mindestens die beiden Merkingen als Filiale und ein weiter Zehentdistrikt bis Elchingen und Weihnachtshof. Theile davon waren von den Vögten der Kirche, den Herrn v. Hochstett, zu Lehen ausgegeben worden; doch verkauften diese Herrn alle ihre Rechte an die Kirche vollends 1296 um 440 Pfd. Heller an Kl. Neresheim, welchem die Pfarrei später incorporirt wurde; der Bischof von Augsburg vertauschte 1326 auch

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 395. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0395.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)