Seite:OberamtNeresheim0438.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

schlemmen (s. Abschnitt, Gewinnung von Mineralien); bis hieher gieng der sog. See, ein Sumpf, der jetzt ausgetrocknet und in Feldgüter umgewandelt ist.

c. Ober-Riffingen, nur 1/8 Stunde westlich von Unter-Riffingen an der Vicinalstraße von Dorfmerkingen nach Bopfingen auf einer beinahe rings mit Wäldern umgebenen Höhe freundlich und friedlich gelegen. Der ansehnliche Weiler besteht meist aus ziegelbedachten hübschen Häusern, die zwischen Obstgärten weitläufig hingebaut sind.

Am Nordende des Orts steht die hübsche, weiß getünchte Kapelle zum hl. Wendelin, auf deren First ein kleiner Dachreiter sitzt.

Das nöthige Trinkwasser liefern 16 Privatbrunnen. Über die natürlichen und landwirthschaftlichen Verhältnisse s. die Ortsbeschreibung von Unter-Riffingen, wohin auch die Einwohner in die Kirche und Schule gehören.

d. Weidendorf, ein kleiner Hof, zu dem etwa 18 Morgen Güter gehören, liegt an der Bopfingen-Neresheimer Landstraße, eine starke Viertelstunde südöstlich vom Mutterort.

Die aus der Gegend von Faimingen kommende Römerstraße führte zunächst an dem Hof vorüber.

Weidendorf ist eine neuere Ansiedlung, aber auf der Stelle eines alten Hofs; denn 1332 werden agri Gerute supra Wiedendorf genannt, und etwas später besaßen die Gußregen eine Weilerstatt Weidendorf.

Das Erzhäusle dient den mit Bohnerzgraben beschäftigten Bergknappen zum Aufenthalt.


Utzmemmingen,
mit Altenbürg, Hof, und Ringles-Mühle, Haus.
Gemeinde III. Kl. mit 599 Einw., wor. 25 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Trochtelfingen eingepfarrt. 3 Stunden nordöstlich von der Oberamtsstadt gelegen.

In dem flachen Rohrbach-Thälchen hat der langgedehnte, unregelmäßig und weitläufig angelegte Ort eine stille, etwas abgeschiedene Lage; ein Theil desselben ist an den östlich sich erhebenden Riegelberg hinangebaut; Obstgärten umgeben den anmuthigen Ort. Die meist einstockigen, weiß getünchten Häuser, an denen vor oder neben häufig kleine Gärtchen liegen, sind freundlich, namentlich die 12 nach dem Brand im Jahr 1862 wieder neu aufgebauten; mit Ausnahme einiger Strohdächer besteht die Bedachung aus Ziegelplatten. Die Ortsstraßen sind in gutem Zustande und die Düngerstätten vor den Stallungen zweckmäßig angelegt. Der Riegelberg bietet sehr liebliche Aussichten in das Ries, sowie in das stillschöne waldige Rohrbachthal hinein.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 438. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0438.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)