Seite:Oberamt Aalen 120.jpg

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alle vor die Orte hinaus verlegt, nur der katholische Kirchhof in Oberkochen ist noch mitten im Dorf, weil die Beitragspflicht des Staates zu den Kosten im Streite liegt. In Fachsenfeld befindet sich zwar der Begräbnißraum bei der Kirche, diese selbst aber liegt am äußersten Ende des Ortes.

Ein eigenes Krankenhaus ist nicht vorhanden. Nur sehr beschränkt dient das Armenhaus in Aalen dem entsprechenden Zwecke, hauptsächlich bei Fremden.

Ein Zwangslokal für Tobsüchtige befindet sich im Spital, es entspricht aber seinem Zwecke nicht und soll in den sog. Diebsthurm kommen.

2) Sicherheitspolizeiliche Anstalten.

Das Oberamtsgericht und Oberamt haben ihre besonderen, neuerdings für diesen Zweck erbauten Gefängnisse, in welchen zugleich die Wohnung der betreffenden Amtsdiener sich befindet, ebenso hat die Stadt ein Arrestlokal.

Stationsgefängnisse dagegen gibt es nicht im Bezirke, weil blos in der Oberamtsstadt eine Station sich befindet, auf welcher in den 3 Jahren 1849/51 740 Transporte durchgekommen sind, durchschnittlich also 246,6 im Jahr.

In allen Gemeinden sind Polizeidiener aufgestellt, welche überall zugleich die Ortsdiener sind, Aalen ausgenommen. Uniformirt sind alle, jedoch sehr verschieden, in Blau, Grün, Grau etc.; Dienstbücher sind nicht eingeführt.

Landjäger sind 5 im Oberamt postirt. Der Stationskommandant nebst 2 Mann in Aalen, 1 Mann in Abtsgmünd, 1 in Fachsenfeld.

3) Bau- und Feuerpolizei.

Ein Ortsbauplan besteht nur für Aalen.

Die Oberfeuerschau besorgt ein Werkmeister aus Aalen für den Bezirk, für die Stadt aber ein Werkmeister derzeit von Oberkochen.

Kaminfegermeister sitzen in Aalen, Essingen, Schechingen, Hohenstadt und Adelmannsfelden.

An Feuerlöschanstalten besitzt Aalen 3 große Feuerspritzen und ein Hydrophor; weiter sind große Feuerspritzen vorhanden in Abtsgmünd, Adelmannsfelden, Essingen, Fachsenfeld, Heuchlingen, Hohenstadt, Hüttlingen, Neubronn, Oberkochen, Schechingen, Unterkochen, Wasseralfingen, auch auf den Hüttenwerken Wasseralfingen, Abtsgmünd und Unterkochen. In den übrigen Gemeinden sind kleinere Spritzen, zum Theil auch Handspritzen in einzelnen kleinen Parcellen.

Empfohlene Zitierweise:
: Beschreibung des Oberamts Aalen. J. B. Müller's Verlagshandlung, Stuttgart 1854, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Aalen_120.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)