Seite:Oberamt Gmuend 432.jpg

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Karl Eduard Paulus der Ältere unter Mitarbeit von seinem Sohn Eduard und – für das Geschichtliche – von Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd

Pfarrers Tod das Inventurrecht ausübte, wurde er vom Bischof zu Augsburg excommunicirt, zu Mainz losgesprochen 1638.

Der Zehnte gehörte neben Rechberg hauptsächlich Lorch, am Lorcher Zehnten aber hatte auch das Bisthum Augsburg und die Priesterbruderschaft zu Gmünd Antheil.

Zu der Gemeinde gehören außer mehreren einzeln stehenden Häusern:

b) Hockenschue, Hof, liegt 1/2 Stunde westlich vom Mutterort auf der freien Hochebene zwischen den Thälern des Tiefenbachs (Höllbachs) und des Holzingerbachs.

c) Methlangen, ein ansehnlicher Weiler, der 1/2 Stunde südwestlich von Straßdorf, am Fuß des Rechbergs eine schöne Lage hat.

Methlangen – auch Metnang ist jederzeit eine Zubehör der Burg Hohen-Rechberg gewesen; doch soll ehemals ein Hof den Helfenstein zugehört haben. Die große Almand ist vertheilt.

d) Reitprechts, Weiler, 3/4 Stunden südwestlich vom Mutterort oben an dem Abhang eines Seitenthälchens des Holzingerbachs gelegen.

Zu Reitprechts (Ripprechts) besaß Rechberg von jeher die Vogtei und es wurden 1401 durch ein Schiedsgericht nur die Leistungen der Kloster Lorchischen Hintersaßen bestimmt (von der Hube 1 Scheffel Haber, 10 ß Heller, 1 Lamm, 1 Faßnachtshuhn, 2 Fuder Holz führen, 4 Mähndienste jährlich).

Von den Gütern da war Einiges Helfensteinisch Lehen (1470 z. B. wird 1 Gütlein geeignet) und Etliches besaßen Gmünder Geschlechter (der Fladenhof z. B. 1459 genannt) und das wohl kam ans Kloster Gotteszell, so daß 1670 z. B. Rechberg, Lorch und Gotteszell als Grundherrschaften über die Wiesenwässerung sich verglichen. Später tauschte Rechberg die übrigen Besitzungen ein und wurde Alleinherr da.

e) Schönbronn, ein kleiner Weiler, der 3/4 Stunden westlich von Straßdorf auf der Hochebene zwischen den Thälern des Tiefenbachs und des Holzingerbachs eine schöne hohe Lage hat.

In Schönbronn waren es einst ein Kloster Lorchischer Hof und zwei der St Kathrinenpflege zu Gmünd gehörige Güter, welche 1558 über Untermark und Weide sich verglichen. Über Trieb und Trab der Schönbronner Gültbauern auf spitalischen Wiesen am Lenglinger Bach wurden 1534 Bestimmungen getroffen.

f) Schirenhof; der freundliche Hof hat 1/4 Stunde nordwestlich von Straßdorf auf einem Vorsprung gegen das Remsthal eine reizende Lage.

In der Hochstett, theils zu Methlangen, theils zu Reitprechts

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Karl Eduard Paulus, Eduard Paulus, Hermann Bauer: Beschreibung des Oberamts Gmünd. Stuttgart: H. Lindemann, 1870, Seite 432. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Gmuend_432.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)