Seite:Oberamt Reutlingen 126.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gefälle beziehen

der Staat, aus 4 ehemaligen Erblehen, aus Zinsgütern und an Theilgebühren:

Früchte – 11 Scheffel.

Geld und zu Geld berechnete Gefälle noch 30 fl. 29 kr.

Die Gemeindepflege des Orts 5 fl. 43 kr.
Die Heiligenpflege 16 fl. 3 kr.
Die Pfarrey 12 fl. 53 kr.

Ferner beziehen die Stiftungspflegen von Reutlingen und von 8 benachbarten Orten kleine Geldgefälle.

In dem ganzen Orte befand sich vor wenigen Jahren nicht ein einziger Brunnen, alles Wasser wurde entweder aus der Echaz oder aus den Quellen unmittelbar, hauptsächlich aus dem Kesselbrunnen geschöpft. Erst der jetzige Pfarrer Fischer legte einen laufenden Brunnen bey dem Pfarrhaus an, und seinem Beyspiele folgte der Rößlenswirth.

Bey dem engen Thale ist die Markung des Orts sehr beschränkt; es gehört zwar dazu noch ein ansehnliches Ackerfeld auf der Alp, aber wegen seiner Lage wird dieß nur als Wechselfeld und Weide benutzt. Hanf und Obst ist ein Haupterzeugniß der Thalgüter, auch wird hier noch Wein gebaut.

Unter den Bäumen befinden sich hier insbesondere viele Nußbäume. S. o.

Unterhausen scheint früher unter mehrere Herrn getheilt gewesen zu seyn. Im Jahr 1089 schenkt der Graf Luithold von Achalm dem Kloster Zwifalten 3 Mühlen zu Husen; im Jahr 1331 verkauft der Graf Heinrich von Vöhringen den Wutumshof sammt Kirchensatz und Vogtey der Kirche um 190 lb an den Priester Hugo Spechzart in Reutlingen, dessen Vetter, Meister Conrad Spechzart, Schulmeister in Reutlingen überläßt 1360 diesen Besitz gegen ein Leibgeding von 26 lb. Heller den Feldsiechenleuten zu Reutlingen, woraus später das Armenhaus entstand. Nach einem Lehenbrief Kaisers Maximilian vom Jahr 1518 verkaufte Bernhard Remp von Pfullingen den Lachenzehenten an das Armenhaus. Im Jahr 1355 verkauft Schwigger von Greifenstein unter Anderm auch alle seine Güter, die er zu Hausen besessen, an Würtemberg. [1]


  1. Steinhofers Chronik. II. S. 307.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Reutlingen. Stuttgart und Tübingen: , 1824, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Reutlingen_126.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)