Seite:OrbisPictus 217.jpg

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     Sol,
est fons Lucis,
illuminans omnia:
sed non penetrantur
Radiis ejus,
Corpora opaca,
Terra 1
et Luna; 2
nam jaciunt umbram,
in locum oppositum.
     Ideò,
cum Luna incidit
in umbram Terrae, 2
obscuratur:
quod vocamus
Eclipsin [deliquium] Lunae.
     Cùm verò
Luna currit
inter Solem
et Terram, 3
obtegit illum
umbrâ suâ:
et hoc vocamus
Eclipsin Solis,
quia nobis adimit
prospectum Solis
et lucem ejus;
nec tamen Sol
aliquid patitur,
sed Terra.

     Die Sonne
ist die Quelle des Liechts /
so da alles erleuchtet:
aber es werden nit durchdrungen
von ihren Strahlen /
die dunklen Körper /
die Erde 1
und der Mond; 2
dann sie werffen Schatten
auf den ihnen entgegenstehenden Ort.
      Derhalben /
wann der Mond kommet
in den Schatten der Erde / 2
wird er verfinstert:
welches wir nennen
eine Mondsfinsterniß
     Wann aber
der Mond lauffet
zwischen die Sonne
und die Erde / 3
verdeckt er jene /
mit seinem Schatten:
und dieses nennen wir
eine Sonnfinsterniß /
weil er uns benimmt
das Antlitz der Sonne
und deren Liecht;
und doch die Sonne
leidet nicht darunter /
sondern die Erde.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Amos Comenius: Orbis sensualium pictus. Verlagshaus Michael Endter, Nürnberg 1658, Seite 217. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OrbisPictus_217.jpg&oldid=- (Version vom 7.5.2018)