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§. 6. O dieses zeigt einem Jeden durch eigene Erfahrung, wie schwer es ist, ein wahrer Jünger Jesu zu seyn! Der Weg ist in der That schmal und die Pforte sehr enge, an welcher nicht ein Wort, nein, auch kein Gedanke der Wache entschlüpfen, oder dem Gerichte entrinnen darf;[1] solche Umsicht, solche Vorsichtigkeit, solche Geduld, solche Standhaftigkeit, so viel heilige Furcht und Zittern ist dabei nothwendig. Dieses giebt uns eine leichte Auslegung jener harten Rede: „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben!“ da Diejenigen, die in fleischlichen Lüsten und Begierden gefangen liegen, das Kreuz nicht erdulden können; und Solche, die das Kreuz nicht tragen, niemals eine Krone erlangen werden. Wollen wir mit herrschen, so müssen wir auch erst mit leiden!



Viertes Kapitel.

§. 1. Worin bestehet die große Wirkung des Kreuzes? Die Beantwortung dieser Frage ist von hoher Wichtigkeit. §. 2. Die Wirkung des Kreuzes ist Selbstverleugnung. §. 3. Worin bestand der Kelch, den Christus trank, und das Kreuz, das er trug? §. 4. Was ist unser Kelch und unser Kreuz. §. 5. Es ist unsere Pflicht, Christo, als dem Herzoge unserer Seligkeit, zu folgen. §. 6. Von dem Unterschiede zwischen der erlaubten und unerlaubten Eigenliebe. §. 7. Erklärung der erlaubten Eigenliebe. §. 8. Sie muß, nach Christi Lehre und Beispiele, in



  1. Matt. 24, 42. Kap. 25, 13. Kap. 26, 38–42. Phil. 2, 12. 1 Kor. 15, 50.
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Wilhelm Penn: Ohne Kreuz keine Krone. Georg Uslar, Pyrmont 1826, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Penn_Ohne_Kreuz_keine_Krone.djvu/050&oldid=- (Version vom 1.8.2018)