Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 26.jpg

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sind bekannt gemacht worden, folgendes wahrgenommen. In Ermangelung einer großen Höhe hat er in seiner gegen Abend 2. Treppen hoch gelegenen Stube eine blecherne Röhre an seidenen Schnüren in horizontaler Lage zum Fenster hinaus hängen lassen. Die Wetterwolke kam dem Hause zwar nahe, zog aber eigentlich nicht darüber. Unter die Röhre hielt er anfänglich Goldblättchen. Zum ersten male zeigte sich die Elektricität, da es aus der Wolke auf die Röhre regnete. Die Goldblättchen kamen in hüpfende Bewegungen, welche am stärksten waren, indem es blitzte. Nach dem Blitze hörten sie fast gänzlich auf, wurden aber nach und nach immer stärker, bis es wieder blitzte, da sie durch eine Höhe von etlichen Zollen an der Röhre hinauf sprungen. Sodann nahete er sich der Röhre mit einem Finger. Da zeigten sich vor dem Blitze kleine stechende und knackende Fünkchen, die gleichfalls immer stärker wurden, ie näher die Zeit des Blitzes heran kam. Auch wurden beyderley elektrische Wirkungen immer stärker, jemehr sich die Gewitterwolke dem Hause näherte, und hingegen immer schwächer, je weiter sich die Wolke entfernete.

Der Herr Prof. Bose in Wittenberg, hat auch vermittelst einer zum Fenster hinaus gesteckten Stange, die Elektricität des Donners wahrgenommen.

In Berlin war ich wohl der erste, der diese Versuche anzustellen bedacht war. Kaum hatte ich die erste Nachricht davon aus Paris in den französischen Zeitungen gelesen, so beschloß ich, diese

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 481. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_26.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)