Seite:Physikalische Belustigungen 17 St 1752 28.jpg

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zu danken hat; wie er denn der allererste gewesen, welcher Spiritus durch die elektrischen Funken angezündet hat.

Dieser Herr D. Ludolf richtete in dem Ludolfischen Weinberge, an dem äusersten Ende der Stadt, und an einem ganz freyen und etwas erhabenen Orte, eine 60. Fuß hohe hölzerne Stange auf, an welche er oben eine scharf zugespitzte eiserne 6. Fuß lange Stange, vermittelst zweyer horizontalen gläsernen Röhren, welche mit blechernen Cylindern, um sie vor dem Regen zu bedecken, umgeben waren, befestigte. Von dem untersten Ende der eisernen Stange reichte eine Kette, von starkem eisernen Drat in ein 30. Schritte von der hölzernen Stange befindliches Lusthaus, in welchem sie an der Wand mit seidener Rundschnure angemacht war.

Bey dem am 19. Jul. nachmittags zwischen 4. und 5. Uhr allhier mit starkem Regen eingefallenen Donnerwetter, gelang der Versuch zum ersten mal. Sowohl der Herr D. Ludolf, als auch verschiedene andere Gelehrte und Neugierige, lockten durch Annäherung der Finger, oder eines an eine gläserne Röhre befestigten Stückes Blech, viele und oft sehr starke Funken aus dem Drate. Einer von ihnen bekam einen so starken Schlag, daß er ihm den Kopf und Leib auf der einen Seite so heftig erschütterte, daß er es über eine halbe Stunde lang fühlte.

Den 26. Jul. gegen Abend zogen sich zwar dichte Gewitterwolken von Südwest in die Höhe: es war aber weiter nichts von einem Gewitter zu spüren, als daß es um 8. Uhr einige mal von ferne

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Physikalische Belustigungen. Siebenzehntes Stück. Berlin 1752, Seite 483. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Physikalische_Belustigungen_17_St_1752_28.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)