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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück)

richtigsten Gehalte, und sang dabey seine Arie im ersten Act: Wie in dem Schauspielhause etc. Die ganze Savojardenscene im Finale des zweyten, und das französische Duet mit Lisetten, im dritten, unverbesserlich.

Herr Ritzenfeld erschöpfte als Balbarone jede Carricatur, jede Harlekinade, jeden Unsinn, den Welschlands Bühnen irgend hervorgebracht haben, absichtlich; sang aber, dessen ungeachtet, überhaupt, und besonders beyde Arien: Hör! zum Beyspiel bis zur Treppe etc. im zweyten – Dieses Brautpaar mit Pracht zu besingen etc. – im dritten Acte, beyfallswürdig.

Das heutige Spiel der älteren Mamsel Stegmann, als Aurora, verfehlte zu oft die stolze, eitle Närrin, gieng zur Unzeit in’s sanfte, liebende, Mädchen über. – Desto niedlicher sang sie dagegen die kleine Cavatina, desto prächtiger die Arie: Stets will ich mit Sechsen fahren etc.

Das Kammermädchen Lisette wurde von Madame Langerhans ganz mit der muntern Naivität gespielt, die Jeder von dieser liebenswürdigen Dramaturgin immer noch eher erwartet, als sie auftritt. Auch sie blieb, der Rolle getreu, in denen Schranken gesunder Vernunft – ihre Arie: Mädchen, merket, was ich sage etc. sang sie charmant. –


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Johann Friedrich Ernst von Brawe (1746–1806): Raisonirendes Journal vom deutschen Theater zu Hamburg (1.–13. Stück). Friedrich Hermann Nestler, Hamburg 1800, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Raisonirendes_Journal_vom_deutschen_Theater_zu_Hamburg_(1800)_Seite_063.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)