Seite:Schiller Musenalmanach 1797 171.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ein unendliches ahndet, ein höchstes erschafft die Vernunft sich,
     In der schönen Gestalt lebt es dem Herzen, dem Blick.

Verstand.

Bilden wohl kann der Verstand, doch der todte kann nicht beseelen.
     Aus dem Lebendigen quillt alles lebendige nur.

Phantasie.

Schaffen wohl kann sie den Stoff, doch die wilde kann nicht gestalten.
     Aus dem harmonischen quillt alles harmonische nur.

Dichtungskraft.

Daß dein Leben Gestalt, dein Gedanke Leben gewinne,
     Laß die belebende Kraft stets auch die bildende seyn.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_171.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)