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man Oranienstein und in dem schon enger gewordenen Thale das Sohloss von Dietz, und zwischen diesen Punkten zerstreut liegen zahlreiche Ortschaften, welche das umfangreiche Bild beleben, das die blaue Kette des Westerwaldes und die waldige Montabaurer Höhe abschliessen. Und schaut man rückwärts, so schweift der Blick über die fruchtbaren Felder nach dem Ems- und Aarthal zu, hinter denen sich der Feldberg und der von diesem nach der Lahn hinziehende Gebirgsrücken des Laubus erhebt, während weiter rechts, aus Wäldern hervorschauend, die hohe Wurzel zwischen Langenschwalbach und Wiesbaden erscheint.

Eine Viertelstunde unterhalb Limburg ergiesst sich die Elb, die, von der Höhe des Westerwaldes herabkommend, in den letzten vier Stunden ihres Laufes ein fruchtbares, ziemlich weites Thal durchfliesst, in die Lahn. Eine Chaussee führt durch dasselbe über den Westerwald nach Dillenburg und Siegen. Auch ist es im Project, durch dieses und das in das Siegthal einmündende Nisterthal, und auf der linken Seite der Lahn durch das Emsthal eine Eisenbahn zu führen, welche Köln und Frankfurt in einer weit kürzeren Linie als auf den jetzigen Schienenwegen verbinden soll. Der erste Ort, den wir, wenn wir dem Elbthal einen Besuch abstatten wollen, berühren, ist Elz, bekannt durch seine Harfenmädchen und Guitarrenspielerinnen, durch seine Seiltänzer und Thierbändiger, welche in ganz Deutschland und in den benachbarten Ländern umherziehen, und gewöhnlich Limburg an der Lahn als ihre Heimath angeben. Das folgende Dorf, Niederhadamar, ist als Wohnort Wilhelm Eppelmanns, des Vaters Peter Melanders, Grafen von Holzappel, und als Geburtsort dieses berühmten Mannes merkwürdig. Eine Viertelstunde oberhalb dieses Ortes, zwei Stunden von Limburg entfernt, liegt Hadamar, der Stammsitz des Hadamarer Zweiges des Nassau-Ottonischen Hauses. Der Stifter dieser Linie, Emich I.,

Empfohlene Zitierweise:
August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/161&oldid=- (Version vom 1.8.2018)